US-Soldaten auf der Armeebasis in Taji, 29. März.

Foto: APA/AFP/ALI AL-SAADI

Bagdad – Ein US-Stützpunkt im Irak ist nach Angaben der irakischen Armee am Mittwoch von zehn Raketen angegriffen worden. Bei dem Angriff auf die Armeebasis in Taji nahe der Hauptstadt Bagdad wurden zwei Amerikaner und ein Brite getötet.

Laut syrischen Medien bombardierten kurz darauf unidentifizierte Flugzeuge Ziele in der Nähe der Stadt Albukamal an der Grenze zum Irak, richteten aber nur Sachschaden an. US-Außenminister Mike Pompeo hat den Raketenangriff auf Twitter umgehend verurteilt. "Die für die Angriffe Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden", schrieb Pompeo – darin sei er sich mit dem britischen Außenminister Dominic Raab einig.

In den vergangenen Monaten wurden mehr als 20 Angriffe auf US-Stützpunkte im Irak verübt, laut den USA stehen proiranische Gruppen hinter den Anschlägen.

Die Lage in der Region war Ende Dezember eskaliert, als bei Raketenangriffen im Norden des Irak ein US-Bürger getötet wurde. Als Reaktion darauf flogen die USA zwei Tage später Luftangriffe auf pro-iranische Milizen und töteten mindestens 25 Kämpfer. Anfang Jänner wurde bei einem gezielten US-Drohnenangriff im Irak der iranische General Ghassem Soleimani sowie der irakische Milizenanführer Abu Mehdi al-Muhandis getötet.

Die proiranischen Milizen drohten daraufhin mit Vergeltung. Die gezielte Tötung Soleimanis verschärfte die Spannungen zwischen Washington und Teheran und belastete das Verhältnis zwischen den USA und dem Irak. Das irakische Parlament forderte kurz nach Soleimanis Tod den Abzug aller US-Truppen sowie anderer ausländischer Streitkräfte aus dem Land. Das Votum wurde jedoch bis heute von der Regierung in Bagdad nicht umgesetzt. Etwa 5.200 US-Soldaten sind derzeit im Irak stationiert. (APA, AFP, 11.3.2020)