Die Zahl der Kinder in Betreuungseinrichtungen soll sich reduzieren. Geöffnet bleiben die Kindergärten und -krippen trotzdem.

Foto: Elmar Gubisch

Was für Schülerinnen und Schüler gilt, gilt auch für mehr als 300.000 Kinder unter sechs Jahren, die momentan eine Kinderbetreuungseinrichtung besuchen: Sie sollen zwar möglichst zu Hause bleiben. Doch heißt es auch hier: Für jene, die es brauchen, gibt es Betreuung.

Beim Gemeindebund gab es am Donnerstag noch keine genaue Auskunft darüber, wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt. De facto sei man hier aber auch nur Erhalter, für alle dienstrechtlichen Fragen seien die jeweiligen Landesbehörden zuständig.

Wie halten es also die Länder? Im Burgenland bleibt der Betrieb aufrecht. "Unter der Berücksichtigung der Verhältnisse und unter Berücksichtigung des Bedarfes", sagte die Leiterin des lokalen Koordinationsstabs Coronavirus Brigitte Novosel. In Tirol gibt es ab Mittwoch einen eingeschränkten Betrieb.

Verlust der Fördermittel droht

In Wien gibt es rund 86.000 Plätze für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr. Städtische Einrichtungen bleiben offen. Private Betreiber hat die Stadt nun in einem Schreiben ersucht, nicht zu schließen. Halten sie sich nicht daran, könnten sie laut Fördervereinbarung mit der Stadt im schlimmsten Fall ihre Fördermittel verlieren. Wie Kinder betreut werden, liegt zwar bei den Eltern. Doch muss jedes Kind, das daheimbleibt, von diesen entschuldigt werden. "Wir müssen die Anwesenheit überprüfen und wissen, wie viele Kinder zur Betreuung kommen, damit sichergestellt ist, dass jedes Kind betreut wird und keines auf dem Weg verlorengegangen ist", heißt es aus dem Bildungsstadtratsbüro.

Auch bei den Wiener Kinderfreunden hält man weiter offen – Zusatz: wenn es keine andere Betreuungsmöglichkeit gibt. Das gilt übrigens auch für den Betriebskindergarten des Wiener AKH, jenen in der Rudolfstiftung oder den im Krankenhaus Nord – und sofern das Gesundheitsamt keine Schließung anordnet. Ausflüge mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden keine mehr unternommen, zum Spielplatz "ums Eck" gehen die Gruppen weiterhin.

Damit ältere Kinder zu Hause bleiben können, wird das letzte, verpflichtende Kindergartenjahr vorerst ausgesetzt.

Übrigens: Wer seinem Kind erklären möchte, warum das alles notwendig ist – die Kinderfreunde haben eigens einen kindgerechten Info-Folder erstellt.

Auch der ORF hat reagiert, er baut sein Kinderprogramm am Vormittag aus. (ook, pm, riss, 13.3.2020)