(Schlafzimmer. Im Bett Ich, schlafend.
Verwandlung.
Wirtshaus. An der Theke Ich. Ein Polizist tritt auf.)

Mit Atemschutzmaske oder ohne – ein Albtraum.
Foto: imago/Amphol Thongmueangluang

POLIZIST (zu Ich): Wo ist Ihre Atemschutzmaske? Das ist ein Verstoß gegen die Hygienevorschriften.

ICH (setzt eine Atemschutzmaske auf)
(Ein zweiter Polizist tritt auf.)

ZWEITER POLIZIST (zu Ich): Nehmen Sie die Maske ab! Sie verstoßen gegen das Vermummungsverbot!

ICH (nimmt die Maske ab)

ERSTER POLIZIST: Habe ich nicht gesagt, Sie sollen eine Atemschutzmaske tragen?

ICH (setzt die Maske auf)

ZWEITER POLIZIST: Habe ich nicht gesagt, Sie sollen die Maske abnehmen?

ICH (nimmt die Maske ab)

ERSTER POLIZIST: Jetzt reicht’s aber!

ICH (setzt die Maske auf)

ZWEITER POLIZIST: Jetzt reicht’s aber!

(Verwandlung)

(Ein Verhörraum. Ein Tisch, zwei Stühle, auf einem davon Ich, die Atemschutzmaske sowohl aufgesetzt wie auch nicht aufgesetzt, auf dem anderen ein Kriminalbeamter in Zivil.)

DER KRIMINALBEAMTE (in Akten blätternd): Soso … Sie haben also sowohl gegen die Hygienebestimmungen als auch gegen das Vermummungsverbot verstoßen. Das sind schwerwiegende Vergehen. Aber ich gebe Ihnen noch eine Chance. Sprechen Sie mir nach: "Ay caramba, die Carina aus Kiruna hat Corona und kommt darum in Quarantäne."

ICH: Ay carina –

DER KRIMINALBEAMTE: Falsch. "Ay caramba, die Carina aus Kiruna hat Corona und kommt darum in Quarantäne."

ICH: Ay caramba, die Corinna –

DER KRIMINALBEAMTE: Wieder falsch. Noch einmal. Aber das ist Ihre letzte Chance.

ICH: Ay caramba, die Carina aus Corona –

DER KRIMINALBEAMTE: Tut mir leid.

(Klappt die Aktenmappe zu. Die Tür geht auf. Die Ministerin Edtstadler tritt ein.)
ICH (erwacht schreiend)
(Vorhang)

(Antonio Fian, 14.3.2020)