Carlo Ancelotti vom FC Everton wirft Großbritannien eine Unterschätzung der Coronavirus-Epidemie vor.

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Carlo Ancelotti, Manager des Premier-League-Klubs FC Everton, hat Großbritannien eine Unterschätzung der Coronavirus-Epidemie vorgeworfen. "Ich habe den Eindruck, dass hier in Großbritannien nicht wirklich die gravierende Situation begriffen worden ist. Das Leben geht fast wie gewohnt weiter", sagte der Italiener der "Gazzetta dello Sport".

Gesundheit geht vor

Er begrüßte allerdings die Entscheidung, die Premier League auszusetzen. "Das ist angesichts des Szenarios der letzten Stunden richtig. Man konnte so nicht weitermachen. Die Gesundheit ist eine Priorität, und zwar für jeden: Mannschaften, Fans, Klubs und Mitarbeiter im Fußballbereich."

Bei Everton hat sich Mittelfeldspieler Andre Gomes mit dem Coronavirus infiziert. "Wir stehen zwar nicht unter Quarantäne, es sind aber vorbeugende Maßnahmen ergriffen worden. Gomes geht es besser. Das Fieber ist zurückgegangen, und das ist das Wichtigste", meinte Ancelotti.

Kampf gegen Pandemie

Der Trainer ist wegen der Epidemie in seiner Heimat Italien besorgt, wo die Zahl der Todesopfer auf über 1.200 gestiegen ist. "Angesichts der Tragödie, die wir erleben, hat Fußball für mich jetzt keine Bedeutung. Wir müssen uns mit einer Pandemie beschäftigen, einer Situation, die niemand vor uns erlebt hat. Die steigende Zahl der Todesopfer in Italien ist schrecklich. Jetzt muss man sich auf diesen Kampf konzentrieren. Der Rest zählt nicht", meinte Ancelotti. (sid, 14.3.2020)