In Zeiten der Corona-Krise kursieren nicht nur Fotos von leeren Nudelregalen und Hamsterkäufen im Netz, sondern auch Willhaben-Angebote, die sich die derzeitige Angst vor der Ausbreitung desC oronavirus zunutze machen.

Nudeln um 130 Euro

In den vergangenen Tagen haben sich vor allem haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel als beliebt unter Hamsterkäufern erwiesen. Allen voran diverse Nudelsorten und Klopapier. Den Panikkäufen entsprechend erscheinen nun auch Angebote auf der Marktplatz-Plattform Willhaben, die vor allem wegen ihrer Preise für Aufregung sorgen.

Auch Nudeln werden zu Wucherpreisen angeboten.
Foto: Screenshot/ Willhaben

Ein Nutzer inserierte etwa eine Packung Nudeln um 130 Euro. "Verkaufe Erste-Klasse-Nudeln", so die Beschreibung. Auch Toilettenpapier wird laufend überteuert inseriert. Gefunden werden können Angebote in einer Preisspanne von fünf bis 15.000 Euro. Beobachtet man die Suchergebnisse Willhabens für eine längere Zeit, wird erkennbar, dass die meisten dieser Inserate rasch entfernt werden.

Ein "Survival-Set" bietet neben Klopapier auch Desinfektionsmittel an.
Foto: Screenshot/ Willhaben
Ein Nutzer schreibt "Tausche Klopapier gegen eine Rolex Daytona".
Foto: Screenshot/ Willhaben

Während es sich bei einigen Angeboten offensichtlich um Scherze handelt, kann nicht bei allen Inseraten eine gewisse Ernsthaftigkeit ausgeschlossen werden, zumal sie auf eine vermeintliche Knappheit der Produkte anspielen.

Keine Knappheit

Grund für befürchtete Engpässe sind Fotos und Videos von leeren Supermarktregalen, die auf sozialen Medien kursieren und andere Menschen zu weiteren Panikkäufen verleiten. Viele Angebote für Toilettenpapier spielen auf diese falsche Knappheit an. Ein Verkäufer bietet etwa eine Rolle Klopapier für 15 Euro und schreibt dazu "Ganz selten zu bekommen, immer ausverkauft!!!". Auch lässt sich beobachten, dass Inserate, die bereits entfernt wurden, nach einiger Zeit erneut hochgestellt werden.

Die Motive der Inserierenden sind nicht immer eindeutig.
Foto: Screenshot/ Willhaben

Eine solche Knappheit der Grundversorgung ist laut österreichischen Lebensmittelkonzernen nicht zu befürchten – sollten Regale leerstehen, liegt das etwa an Supermarktmitarbeitern, die mit dem Nachschlichten der Produkte, die in großen Mengen gekauft werden, nicht mehr nachkommen. (red, 14.3.2020)