Besonders über Sprachnachrichten verbreiten sich zurzeit Gerüchte in den sozialen Medien.

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Zurzeit kursieren in sozialen Medien etliche Gerüchte über das Coronavirus und die eindämmenden Maßnahmen der Regierung. Nun verbreiten sich auch Gerüchte, die behaupten, Forschungsergebnisse der Med-Uni Wien würden auf einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und einer Verstärkung der Covid-19-Symptome hinweisen.

Zuvor ließ die angekündigte Pressekonferenz der Regierung am Freitag, bei der weitere Maßnahmen wie die Schließung zahlreicher Geschäfte vorgestellt wurden, Falschmeldungen über drastischere Maßnahmen wie eine Ausgangssperre in Wien die Runde machen.

Audionachrichten

Gerüchte dieser Art scheinen sich besonders durch Sprachnachrichten, die auf Whatsapp versendet und weitergeleitet wurden, zu verbreiten. Oftmals wird etwa behauptet, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz, Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) oder andere Regierungsmitglieder vertrauliche Informationen in Form einer Sprachnachricht weiterleiteten, die Empfänger vor gravierenden Maßnahmen warnen sollen. In der Pressekonferenz am Freitag warnte die Regierung ausdrücklich vor solchen Falschmeldungen.

Falschinformation zu "Forschungsergebnissen"

Nun verbreitet sich ein weiteres Gerücht auf ähnliche Art. Es wird etwa behauptet, dass angebliche Forschungsergebnisse der "Wiener Uniklinik" belegten, dass das Medikament Ibuprofen einen verstärkenden Effekt auf Covid-19-Symptome habe.

Die Medizinische Universität Wien wehrte sich am Samstag per Aussendung gegen die Gerüchte und wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine Falschmeldung handle und sie in keinerlei Zusammenhang mit der Medizinischen Universität Wien stehe. Auch das Innen- und das Gesundheitsministerium warnten auf Twitter vor der Falschmeldung.

Auf Twitter und in anderen sozialen Medien warnt die Medizinische Universität Wien vor der Falschmeldung.

Faktencheck

Empfängern ähnlicher Sprachnachrichten wird zu einem sorgsamen Umgang mit der Weitergabe der Information geraten. Bevor einer Meldung glauben geschenkt werde, sollte zunächst überprüft werden, um welche Quelle es sich handelt. Ist keine Quelle angegeben, sollte die Behauptung im Internet recherchiert werden, um zu überprüfen, ob vertrauenswürdige Medien oder verifizierte Quellen bereits darüber berichtet haben. Außerdem können Institutionen wie in diesem Fall die Medizinische Universität Wien direkt gefragt werden, um Falschinformationen aus erster Hand überprüfen zu lassen oder offizielle Stellen auf Fake-News hinzuweisen.

Zudem gibt es eine Reihe an Faktencheck-Tools wie die österreichische Website Mimikama oder die US-Plattform Snopes, die sich vor allem mit aktuell kursierenden Gerüchten auseinandersetzen. (hsu, 14.3.2020)