Jane Fonda.

Foto: ORF/HBO

"Barefoot in the Park/Barfuß im Park": Jane Fonda mit Robert Redford.

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Schon ihr Name definierte Jane Fonda über einen Mann. Viele Jahre war die US-amerikanische Schauspielerin hauptsächlich als Tochter der Filmlegende Henry Fonda bekannt. Bei ihrer Suche nach dem Glück ersehnte sie zuerst die Bestätigung ihres Vaters, dann die anderer Männer. Dreimal war Fonda verheiratet, dreimal ging die Ehe in die Brüche. Heute lebt sie allein – und hat sich endlich selbst gefunden. Das erzählt die HBO-Dokumentation Jane Fonda in fünf Akten, deren Ausstrahlung ORF 2 für Sonntagabend anberaumt hat.

Darin spricht die heute 82-Jährige erstaunlich offen und bewundernswert reflektiert darüber, wie sie immer bei den Männern in ihrem Leben nach der Vervollständigung ihres Selbst gesucht und gleichzeitig immer ein Stück ihrer Persönlichkeit aufgegeben habe, um diesen Männern zu gefallen.

Alle, die die fantastische Schauspielerin nur aus der Antifaltencreme-Werbung kennen, lernen dabei auch viel über Fondas Biografie: von ihrer Schauspielerei bis zum politischen Aktivismus. Der machte sie für kurze Zeit zur meistgehassten Frau Amerikas, als sie im Protest gegen den Vietnamkrieg mit feindlichen Soldaten und deren Flak posierte. Ein Fehler, den sie bis heute bereut.

Fondas geistreiche Selbstbeobachtung, spannende Archivaufnahmen und nicht zuletzt Ausschnitte aus ihrem filmischen Schaffen lassen die Dokumentation in epischer Länge (128 Minuten) kurzweilig wirken. Vor allem aber hat man danach den Eindruck, eine beeindruckende Person besser kennengelernt zu haben. (Sebastian Fellner, 15.3.2020)