So gut wie immer besticht die Prole Cap mit einer Aufschrift: US-Präsident Donald Trump.

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Für eines hat Donald Trump dieser Tage immer noch Zeit, ehe er zu einem seiner berühmt-berüchtigten öffentlichen Briefings ansetzt: sich eine Baseballkappe mit Aufschrift auf das kürbisfarbene Haupt zu stülpen. Über die soziale Botschaft dieser Kopfbedeckung hat sich der – stets sarkastisch gestimmte – US-Intellektuelle Paul Fussell vor etlichen Jahrzehnten Gedanken gemacht.

"Prole Cap"

Es gebe kaum ein anderes Kleidungsstück, das ein derart klares Klassensignal aussende wie die "Prole Cap", meint Fussell, die er deshalb so nennt, weil sie bei Prolos immens populär sei. Sie ist aus einem Plastikgeflecht in den Primärfarben Rot, Blau oder Gelb hergestellt und muss möglichst hässlich aussehen. Hinten an der Kappe befindet sich ein verstellbarer Plastikverschluss, der sie zu einem "One Size Fits All (Proles)"-Objekt macht und "Käufer und Verkäufer erniedrigt". Präsident Richard Nixon trug die Prole Cap einst, als er bei einer Landwirtschaftsmesse in Peoria, Illinois, auf einem Traktor herumfuhr und, so Fussell, "sehr glaubwürdig damit" wirkte.

Die Kappe schützt nicht vor Viren

So gut wie immer besticht die Prole Cap mit einer Aufschrift. Auf Trumps Kappen steht "MAGA" oder "USA", was seine Botschaft unterstreicht, nirgendwo auf der Welt habe man das Coronavirus besser im Griff als in den Vereinigten Staaten. Das hören seine Wähler gern. Dass eine Kappe aber nicht vor Viren schützt, werden viele von ihnen erst bitter am eigenen Leib erfahren müssen. (Christoph Winder, 15.3.2020)