Auf Amazon.de ist derzeit fast nur noch teureres Motiv-WC-Papier lagernd. (Stand: Montagmorgen)

Foto: Screenshot/Amazon.de

Die bevorstehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Umgang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 haben auch in Österreich mancherorts zu Hamsterkäufen geführt. So waren einige Produkte – etwa Desinfektionsmittel, Klopapier und fallweise auch bestimmte Nahrungsmittel – nur noch schwer zu bekommen. Während die österreichische Regierung diesbezüglich mit einer Entspannung in den kommenden Tagen rechnet, schlägt sich diese Entwicklung nunmehr auch auf den Onlinehandel nieder.

Beispielsweise versuchen manche Internetnutzer aus der Situation Kapital zu schlagen, indem sie etwa Toilettenpapier und Nudeln zu Wucherpreisen auf Plattformen wie Willhaben anbieten. Allerdings trifft die Situation auch reguläre Händler. Selbst Branchenriese Amazon bleibt nicht verschont. Dort warnt man nun vor der Verknappung von Haushaltsartikeln und verlängerten Lieferzeiten, schreibt CNBC.

Temporäre Engpässe

Die Auswirkungen waren bei manchen Produkten schon in den letzten Tagen zu sehen. Schutzmasken sind schon seit geraumer Zeit nicht mehr direkt von Amazon, sondern nur noch über Drittanbieter zu bekommen – zu teils abenteuerlichen Preisen.

Man habe einen deutlichen Kundenzuwachs in der letzten Zeit bemerkt, berichtet die US-Abteilung des Konzerns in einem Blogbeitrag. Man sei sich der eigenen, wichtigen Rolle bewusst und wolle sicherstellen, dass die Menschen "in diesen schwierigen Zeiten die Dinge bekommen, die sie brauchen". Kurzfristig seien jedoch die Lagerbestände einiger Produkte, speziell im Bereich der Haushaltswaren, ausgegangen. Daher sei vorerst mit verlängerten Lieferzeiten zu rechnen.

Auch bei uns sind manche Produkte knapp

Die Situation dürfte in vielen anderen Regionen nicht anders sein. Ein Blick auf die deutsche Seite des Händlers zeigt, dass etwa Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Aufbackbrötchen momentan fast nur von Drittanbietern zu bekommen sind. Zuvor berichteten bereits Kunden von Lieferverzögerungen für Produkte aus Amazons eigenem Prime-Angebot. Weltweit hat Amazon mittlerweile über 150 Millionen Kunden, die Gebrauch von einem Prime-Abo machen.

"Wir arbeiten rund um die Uhr mit unseren Partnern, um die Verfügbarkeit unserer Produkte zu sichern und zusätzliche Kapazitäten für die Auslieferung zu schaffen", heißt es. Man weist außerdem darauf hin, dass Kunden bei Zustellung über Amazons eigenes Prime-Programm die Option haben, einen Abstellort anzugeben, um direkten Kontakt zu den Lieferanten zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr zu vermeiden.

Maßnahmen für US-Mitarbeiter

Die eigenen Angestellten wurden, soweit möglich, bereits ins Homeoffice gebeten. Mitarbeiter, die mit Covid-19 diagnostiziert oder aus Verdachtsgründen unter Quarantäne gestellt werden, bekommen in den USA eine Lohnfortzahlung für vorerst wenigstens zwei Wochen. Wer stundenweise angestellt ist, wird bis Ende März unbezahlt freigestellt.

Jedoch richtet man derzeit einen 25 Millionen Dollar schweren Fonds ein, bei dem Covid-19-Betroffene und in Quarantäne beorderte Mitarbeiter ohne Fixanstellung finanzielle Überbrückungshilfen beantragen können. Für Logistikzentren gelten neue Hygienevorgaben. Öffentliche Führungen wurden bis auf weiteres eingestellt.

In den USA steckt die Corona-Krise noch am Beginn ihrer Entfaltung. Zuletzt gab es in dem Land rund 3.800 bestätigte Infektionen. 79 Menschen sind dort bislang an den Folgen von Covid-19 verstorben. (gpi, 16.3.2020)