Gerade für den Google Assistant führt der Softwarehersteller viele Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammen.

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Von Gmail über Youtube bis zur eigenen Suchmaschine: Google betreibt mehrere der weltweit beliebtesten Online-Services. Durch die Verknüpfung der bei all diesen Diensten gesammelten Daten erhält man entsprechend ein ziemlich umfassendes Profil über die Nutzer. Genau gegen diese Praxis richtet sich nun eine neue DSGVO-Beschwerde.

Forderung

Der Browserhersteller Brave fordert eine Ende der Verknüpfung von Daten zwischen unterschiedlichen Google-Diensten. Diese Praxis würde der Datenschutzgrundverordnung widersprechen, die explizit vorschreibt, dass persönlich Daten nur für den eng umrissenen Zweck, für den sie gesammelt wurden, verwendet werden dürfen.

Zudem habe man über sechs Monate versucht, von Google Antwort auf die Frage zu bekommen, was Google konkret mit diesen Daten macht, also wie sie etwa verknüpft und weiterverwendet werden. Dies sei allerdings ohne Erfolg geblieben. Also sollen die europäischen Datenschutzbehörden Google nun dazu zwingen, Aufschluss zu dieser Frage zu geben.

Zielsetzung

Das zentrale Ziel der DSGVO-Beschwerde sei es allerdings, Google dazu zu zwingen, diese Praxis zu beenden. Es gehe um eine funktionelle Trennung, mit deren Hilfe die Nutzer dann selbst entscheiden könnten, welche Daten sie an welche Google-Dienste weitergeben wollen – und an welche nicht. Eine Verknüpfung wäre also weiter möglich, die User müssten nur explizit jeweils zustimmen. Eine solche Herangehensweise würde auch eine massive Schwächung der Monopolposition gleichkommen, zeigt sich der Browserhersteller überzeugt.

Widerspruch

Bei Google sieht man dies naturgemäß anders. In einem Statement gegenüber dem STANDARD betont ein Google-Sprecher, dass "diese wiederholten Vorwürfe von einem direkten Mitbewerber keine ernsthaften Prüfung standhalten". Jeden Tag würden zwanzig Millionen Google-Nutzer ihre Account-Einstellungen überprüfen, um festzulegen wie sie Daten mit dem Unternehmen teilen. Man mache zudem in der eigenen Privacy Policy sehr klar, welche Daten gespeichert werden, und welche Optionen die User haben. (Andreas Proschofsky, 16.03.2020)