Erstmals gedachte Frankreich vergangene Woche mit einem nationalen Gedenktag der Opfer des Terrorismus. Seit Jahren wird das Land von einer islamistischen Terrorwelle erschüttert, dabei starben mehr als 250 Menschen.

Rund viereinhalb Jahre nach den schweren islamistischen Terroranschlägen von Paris mit 130 Todesopfern haben französische Ermittlungsrichter nun Anklage gegen 20 Verdächtige erhoben. Unter ihnen sei der bereits in Belgien verurteilte Salah Abdeslam, teilte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Montag in Paris mit.

Menschen legten am 13. November 2019, vier Jahre nach dem Massaker, Blumen vor die Pariser Konzerthalle Bataclan.
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Ein Termin für einen Prozess wurde nicht mitgeteilt. Nach früheren Medienberichten könnte er 2021 beginnen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es 1.765 Nebenkläger. In die Ermittlungen waren Deutschland, Österreich und weitere europäische Länder eingebunden.

Extremisten hatten am 13. November 2015 in der Pariser Konzerthalle Bataclan ein Massaker angerichtet sowie Bars und Restaurants im Osten der Hauptstadt beschossen. Am Stade de France sprengten sich während des Fußballländerspiels Frankreich – Deutschland zudem drei Selbstmordattentäter in die Luft. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte die verheerenden Anschläge für sich beansprucht. (red, 16.3.2020)