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Viele Schülerinnen und Schüler haben von der Schule Übungshefte für zu Hause bekommen. Die älteren Kinder arbeiten über E-Learning.
Foto: Getty Images/romrodinka

Für viele Eltern ist die Schließung der Schulen und Kindergärten eine große Herausforderung. Zum einen, weil sie vielleicht selbst im Homeoffice arbeiten müssen, und zum anderen, weil auch der Nachwuchs weiterhin lernen soll. "Nachdem es in den letzten Tagen bei uns aussah, als hätte jemand eingebrochen, und die Kinder unkontrolliert aßen, spielten, fernsahen, habe ich gestern am Abend einen Tagesplan erstellt", schreibt Alva Sokopp aus Wien. "Drei Kinder saßen erwartungsvoll am Tisch, und ich teilte die Lernzettel, die die fantastischen Lehrer meiner Kinder gestern noch versendet haben, aus. Die Große verstand was nicht in Mathe. Ich auch nicht. Ich gab ihr mal Englisch. Die Mittlere hatte das Heft vergessen, in dem die gewünschten Wörter standen, und weinte. Ich gab ihr mal was zum Lesen. Die Kleinste war in drei Minuten fertig und wollte nun Turnstunde haben."

Ein Wochenplan muss her

Nach den ersten beiden Tagen in dieser vollkommen neuen Situation finden sich auf diversen Social-Media-Plattformen bereits zahlreiche Einträge von Eltern, die Erfahrungen schildern. Einige teilen ihre Ideen, wie man das Kind tagsüber sinnvoll beschäftigt. Mit Bastelanleitungen, Spielen und Bewegungsvideos. Andere posten Bilder von ihren selbsterstellten Wochenplänen. Diese würden dem Tag mehr Struktur geben und sollen verhindern, dass zu Hause das Chaos ausbricht. "Ich habe für meinen Sohn einen Stundenplan erstellt, der ihm helfen soll, einen geregelten Tagesablauf beizubehalten, und mir die Möglichkeit gibt, im Homeoffice auch tatsächlich zu arbeiten", schreibt Tanja S. aus Biedermannsdorf.

So könnte ein Wochenplan für ein Volksschulkind aussehen.
Foto: Privat

Lernen zu Hause angenehm und zielführend gestalten

Das Nachhilfeinstitut Lernquadrat fasst die wichtigsten Tipps zusammen, um das Lernen zu Hause ebenso angenehm wie zielführend zu gestalten:

1. Lernplan machen

Zu Beginn sollte mit den Kindern gemeinsam ein verbindlicher Stundenplan gemacht werden, in dem eingetragen wird, wann Lernzeit und wann Freizeit ist. Am besten gleich für die ganze Woche. Die Lernzeiten und die Anzahl der Lernphasen hängen vom Alter der Schülerinnen und Schüler ab. Volksschüler können sich etwas weniger lang konzentrieren als ältere Kinder.

Tipp: Einen Wochenplan selber basteln. Visualisiert mit Symbolen, damit ihn auch kleine Kinder verstehen.

2. Den Arbeitsplatz herrichten

Der Lerntisch sollte gut geordnet sein, alle unnötigen Dinge verschwinden vom Tisch. In Greifnähe bleiben dann Hefte, Bücher, Stifte, Zirkel und auch ein Glas Wasser – um nicht öfter als nötig den Platz verlassen zu müssen. Handy und Fernseher sollten abgedreht bleiben.

3. Raus aus dem Pyjama

Auch wenn man zu Hause bleibt und der Schulweg entfällt, sollte man sich anziehen und nicht den ganzen Tag im Pyjama bleiben. Nach einem ausgiebigen Frühstück (Brainfood: Ei, Müsli, Nüsse) geht es gestärkt in den Lernvormittag.

4. Pausen machen

Wichtig ist, dass nach einer vereinbarten Lernphase von etwa 30 Minuten eine etwa fünfminütige Pause eingelegt wird. In der Pause hilft Bewegung, das Zimmer lüften, Beschäftigung mit dem Haustier oder ein Glas Wasser trinken. Handy und Fernseher sollten auch in der Pause kein Thema sein.

5. Abwechslung beim Lernen

Die Schülerinnen und Schüler haben Lernmaterial von den Schulen mitbekommen. Um die "Ähnlichkeitshemmung" zu vermeiden, hilft es, verschiedene Fächer hintereinander zu lernen, die einander nicht ähnlich sind. Also sollten beispielsweise Englisch und Französisch nicht hintereinander gelernt werden, sondern dazwischen vielleicht Mathematik eingeschoben werden.

6. Lerngruppen einrichten

Mit Freunden kann man über Chatfunktionen Lerngruppen einrichten. Gemeinsam macht das Lernen in der unterrichtslosen Zeit gleich viel mehr Spaß.

7. Lernen abseits von schulischen Gewohnheiten

Lernen muss nicht immer am Schreibtisch stattfinden. Ebenso lehrreich ist es, zum Beispiel englische Liedertexte abzuhören, aufzuschreiben und zu übersetzen, englischsprachige Filme anzuschauen, Zeitungen in fremden Sprachen zu lesen, gemeinsam Lernspiele zu spielen und zu quizzen.

8. Freizeit genießen

Wenn die Lernphasen beendet sind, heißt es, die Freizeit richtig zu genießen. Das gibt Kraft für den nächsten Lerntag zu Hause. (red, 18.3.2020)