Quotenspitzen, durchgeschaltet: Tarek Leitner und Nadja Bernhard in der "Zeit im Bild".

Foto: ORTVthek Screenshot

Mehr als 2,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben auch am Montag die "Zeit im Bild" um 19.30 Uhr auf allen ORF-Fernsehkanälen zusammen verfolgt. Seit Sonntag zeigt der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Hauptnachrichten auch auf ORF 1, auf ORF 3 und auf ORF Sport Plus. Die virusbedingte Ausnahmesituation lässt den ORF in der Praxis erproben, worüber Marktforscher und Arbeitsgruppen seit 2007 immer wieder grübeln – eine Rückkehr zur "ZiB" auf zwei Kanälen.

2007 hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz die jahrzehntelange Durchschaltung der "Zeit im Bild" auf beiden Kanälen mit seiner vermeintlich "größten Programmreform aller Zeiten" beendet. Seither wird die Rückkehr zur ORF-Tradition alle paar Jahre ORF-intern durchgerechnet und wieder verworfen.

Durchschaltung wieder und wieder geprüft

Die "Zeit im Bild" stand gerade in den vergangenen Wochen vor ihrer nächsten Reform – Ziel: ein paar Minuten länger für Schwerpunkte, Analysen und Interviews. Eine interne Arbeitsgruppe, geleitet von Programmdirektorin Kathrin Zechner sollte ausdrücklich prüfen, ob die "Zeit im Bild" nicht wieder zeitgleich auf ORF 2 und ORF 1 laufen soll. Alle relevanten Führungskräfte von Channel Management bis Werbung sprachen sich nach STANDARD-Infos gegen eine 1:1-Durchschaltung der gesamten Sendung aus.

Nun kann der ORF mit der Corona-Programmierung – unter besonderen Bedingungen und mit extrem hohem Publikumsinteresse – erproben, wie eine Durchschaltung wirkt, wieviele Menschen etwa auf ORF 1 die Hauptnachrichten schauen, wenn sie im jüngeren ORF-Kanal angeboten werden.

Montags 254.000 auf ORF 1

Am Sonntag sahen laut ORF-Angaben über den Teletest 442.000 Menschen die "Zeit im Bild" in ORF 1, im Stammprogramm ORF 2 waren es 2,24 Millionen. Über alle vier Kanäle schauten am Sonntag 2,77 Millionen die "Zeit im Bild", das bedeutet einen Marktanteil von 67 Prozent und die höchste "ZiB"-Quote jedenfalls seit 1991 (seit damals werden die Reichweiten elektronisch gemessen).

Am Montag verfolgten insgesamt 2,53 Millionen Menschen die durchgeschaltete "Zeit im Bild" auf allen vier ORF-Kanälen, der vierthöchste Wert seit 1991. In ORF 1 waren am Montag 254.000 Menschen dabei.

Bis Freitag ist die auf alle Kanäle durchgeschaltete "Zeit im Bild" vorerst noch geplant, hieß es am Dienstag auf STANDARD-Anfrage im ORF. (fid, 17.3.2020)