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Zwei Stück 3-1/2-Zoll-Disketten oder, wie alte Menschen sagen: neumodisches Zeugs.

Foto: Gillian Flaccus / AP

Was ist eine Diskette? Eine Frage, mit der man vielen jüngeren Computernutzern einen ratlosen Ausdruck ins Gesicht zaubern kann. Immerhin wird das mittlerweile mehrere Jahrzehnte alte Speichermedium heutzutage kaum mehr verwendet. Viele kennen Disketten nur mehr als die physische Ausformung des Speicher-Icons so mancher Anwendung. Nicht so in der Linux-Welt.

Update

Mit Linux 5.7 wird der Kernel-Code zur Unterstützung von Disketten überarbeitet, berichtet Phoronix. Insgesamt 586 Zeilen frischen Codes und 613 Löschungen wurden in diesem Bereich für die übernächste Version des Betriebssystemkerns eingereicht. So wurde in diesem Zug vor allem der Floppy-Disk-Support für Systeme mit ARM-Prozessor grob umgebaut.

Vorgeschichte

Diese Entwicklung kommt auch deswegen überraschend, da zuletzt bereits die komplette Entfernung des Disketten-Codes in Diskussion war. Linux-Erfinder Linus Torvalds hatte den entsprechenden Code als "verwaist" markiert, nachdem der langjährige Maintainer keine funktionstüchtige Hardware mehr besaß. Üblicherweise ist solch eine Markierung eine Vorstufe zur Entfernung des Codes.

Ausblick

Mit den aktuellen Überarbeitungen steigt natürlich die Chance, dass der Support für Disketten weiter erhalten bleibt. Vorher muss allerdings noch eine zentrale Instanz zustimmen, nämlich Linus Torvalds selbst. Da die Aufnahmephase für Linux 5.7 noch nicht begonnen hat, muss sich erst zeigen, ob er den Code überhaupt akzeptiert. (Andreas Proschofsky, 17.3.2020)