Am Sonntag hat das Vier-Milliarden-Euro-Hilfspaket für Österreichs Betriebe noch großzügig ausgesehen. Aber es erwies sich rasch als zu klein, denn die Wirtschaft kollabiert im Augenblick schneller, als sich das Coronavirus ausbreitet. Deshalb bessert Finanzminister Gernot Blümel jeden Tag ein wenig nach – und hechelt der Entwicklung dabei ständig hinterher.

Ein geschlossenes Geschäft in der Wiener Innenstadt.
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Einem Absturz der Weltwirtschaft kann er nichts entgegensetzen, ebenso wenig dem Kursverfall an den Börsen. Da ist Österreich vom Geschick der großen Notenbanken sowie der Politik der Trump-Regierung abhängig. Aber ob tausende Händler und Gastronomiebetriebe ihre Mitarbeiter auf die Straße setzen und in die Insolvenz schlittern oder nicht, hängt vom Umfang der heimischen Staatshilfe ab – und dem Vertrauen der Unternehmer, dass die Mittel sie rechtzeitig erreichen.

In einer ähnlichen Situation in der Eurokrise hat der frühere Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, 2012 das berühmte "Whatever it takes" gesagt: Er werde alles tun, um den Euro zu retten. Das könnte auch Blümel tun, indem er in seinem Budgetentwurf ein Hilfspaket ohne Obergrenze in Aussicht stellt und erklärt, dass es keine Rolle spielt, wie tief sich Österreich dafür verschulden muss.

Blümel könnte dabei auch die türkise Budgetpolitik loben: Dank des bisherigen Sparkurses hat Österreich jetzt den Spielraum, um diese erschreckende Krise zu meistern. (Eric Frey, 18.3.2020)