In eineinhalb Jahren soll Luna 25 auf der Mondoberfläche in der Nähe des Südpols landen.

Foto: Lavochkinn

Moskau – Die russische Weltraumorganisation Roskosmos will im Herbst nächsten Jahres eine Sonde zum Mond schicken. Geplanter Starttermin sei der 1. Oktober 2021, sagte Igor Mitrofanow vom Weltraumforschungsinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die Sonde Luna 25 soll demnach in der Nähe des Mondsüdpols landen und dort die Zusammensetzung des Bodens und die Exosphäre untersuchen.

"Mit der Bezeichnung Luna 25 soll die Nummerierung der einheimischen Mondmissionen des vergangenen Jahrhunderts nun fortgesetzt werden", so Mitrofanow weiter. Die damalige Sowjetunion hat als erste Nation der Erde im Februar 1966 mit Luna 9 eine weiche Landung einer Sonde auf dem Erdtrabanten geschafft. Luna 9 nahm auch die erste Panoramaaufnahme von der Mondoberfläche auf.

Altes Projekt wiederbelebt

Die Pläne für die Luna-25-Sonde liegen bereits seit 1997 in der Schublade und wurden im Laufe der vergangenen Jahrzehnte mehrfach hervorgeholt und modifiziert. So waren bei den ursprünglichen Entwürfen etwa auch Penetratoren vorgesehen, also eine Art Projektile, die ungebremst in den Mondboden einschlagen und diesen in mehreren Metern Tiefe analysiert. In der nun vorliegenden Luna-25-Version wurde auf die Penetratoren verzichtet. Insgesamt beträgt die Nutzlast der Sonde 30 Kilogramm, die aus neun wissenschaftlichen Instrumenten bestehen wird.

Russland will überdies in gut zehn Jahren die ersten Kosmonauten zum Mond schicken. Im vergangenen Jahr hatte China als erste Nation eine Raumsonde auf der Rückseite des Mondes landen lassen. Der Raketenforscher Waleri Timoschenko von der Moskauer Technischen Bauman-Universität meinte, sie hofften nun auf neue Informationen, etwa über den Ursprung des Mondes oder über mögliche Mondmineralien. "Es ist nicht gut, hinter anderen Ländern zurückzubleiben." (reds, APA, 18.3.2020)