Die Mediengruppe Österreich hat ihre Entnahmeboxen für "Oe24" von Stationen zu Supermärkten verlegt – hier ein Archivbild einer verirrten Box, als auch die Gratisausgabe noch "Österreich" hieß.

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Die "Kronen Zeitung" hat ihre auf öffentlichen Plätzen, etwa vor U-Bahn-Stationen, aufgelegte und verteilte Abendausgabe fürs Erste gestoppt. Derzeit ist eine Rückkehr der Kurzvariante laut "Krone" mit gelber Signalfarbe auf der Titelseite für 15. April geplant.

Die Mediengruppe Österreich hat einen wesentlichen Teil der Entnahmeboxen für ihre Gratisausgabe "Oe24" verlegt – von Standplätzen vor öffentlichen Verkehrsmittelstationen vor Supermärkte. Laut Geschäftsführer Wolfgang Zekert wurden mehr als 60 Prozent der bisher vor Stationen stehenden Boxen verlegt. Nach Unternehmensangaben hatte "Oe24" bisher 3.700 Standorte für Entnahmeboxen, 1.700 befanden sich bisher vor Öffi-Haltestellen. Von den 1.700 wurden laut Mediengruppe mehr als 1.000 von Freitag bis Montag verlegt. Die verbreitete Auflage sei so Montag und Dienstag stabil geblieben und werde ab Donnerstag wegen Nachfrage "deutlich erhöht".

"Heute" habe bereits "vorige Woche" das "Vertriebsnetz in Österreich angepasst", heißt es von Herausgeberin Eva Dichand: "Im Gegensatz zu 'Österreich'/'Oe24' haben wir bei 'Heute' außerdem seit jeher exklusive Vertriebskooperation mit den meisten Lebensmittelhändlern – das heißt, wir sind in den Geschäften drinnen –, müssen daher keine Boxen davor aufstellen." Man bemerke "eine erhöhte Nachfrage nach seriöser Berichterstattung", der Vertrieb und der Druck der Tageszeitung laufen bisher zu 100 Prozent weiter. Dichand weiter: "Eine Verdreifachung der Entnahmen – wie Fellner es behauptet – ist jedenfalls aus unserer Sicht absolut unglaubwürdig und ja auch unüberprüfbar. Gerade im Moment ist unser Vertrieb permanent 'auf der Straße', da wird natürlich auch der Mitbewerb kontrolliert – auch hier ist keinerlei Veränderung der Boxen festgestellt worden!"

Kurzarbeit "evaluiert"

Die Mediengruppe Österreich/Oe24 beschäftigt derzeit das Thema Kurzarbeit, auch in anderen Medienunternehmen wird darüber diskutiert.

In der "Krone"-Redaktion wird das derzeit "evaluiert", erklärt Herausgeber Christoph Dichand auf STANDARD-Anfrage, sie "dürfte aber in der Redaktion keinen Sinn machen".

Dichand zum Stand bei Österreichs größter Tageszeitung: Zwei Drittel der Mitarbeiter arbeiteten von zu Hause, auch in den Büros kämen nie mehr als drei Personen zusammen. Mitarbeiter, die zur besonders "vulnerablen Personengruppe" zählten, also etwa ältere Menschen, seien "natürlich sofort nach Hause geschickt worden".

Die "Krone"-Mitarbeiter seien schon längere Zeit angehalten, ihre Urlaubsrückstände aufzubrauchen, "lange vor Corona". (fid, 18.3.2020)