In "Resident Evil 3: Nemesis" verfolgt uns die unbesiegbare, namensgebende Mutation. Anders als 1999 hatte er in der Demo keinen Raketenwerfer auf der Schulter

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Eine verwüstete Stadt, ein Einsatzteam zur Rettung von Zivilisten, ein unbesiegbarer Verfolger mit Raketenwerfer auf der Schulter und sich öffnende Türen als Ladescreens. 1999 war es wesentlich leichter Gamer zu erschrecken. Aufgrund der fixierten Kamera und der Pixelgrafik lag es meist an den SpielerInnen sich die Szenerie im Kopf auszuschmücken. Selbst das einmalige Auftauchen eines Zombies in einer Ladesequenz sorgte für bangen während späteren, ereignislosen Ladebildschirmen.

Die aufpolierte Grafik und die frei bewegbare Kamera ermöglichen schaurige Szenen. Hier zu sehen: Der Schatten eines Zombies beim Abendmahl.
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Horror-Klassiker

Die Resident Evil-Reihe galt lange Zeit als Klassiker des Survival-Horror-Genres. Ab dem vierten Teil, abgesehen von Teil sieben, verzichtete Capcom fast zur Gänze auf den Horror-Aspekt und setzte hauptsächlich auf Zombie-Shooter-Action.

Wie auch im Remake des zweiten Teils bedient man sich bei der Neuauflage des dritten Teils der Schulterperspektive mit frei bewegbarer Kamera.

Aber nicht nur das wirkt ähnlich: Lässt man sich zu oft von den Zombies erwischen, wirken die Todessequenzen fast identisch zu denen des Remakes Anfang 2019. Außerdem scheint man sich an der Mr.X Figur aus Teil zwei bedient und den Nemesis-Skin draufgepackt zu haben: Die Bewegungen der unbesiegbaren Verfolger ähneln sich sehr stark. Es wirkt so, als hätte Capcom manches erneut verwendet um somit Zeit zu sparen. Knapp 15 Monate nach dem Release vom Resident Evil 2 Remake, erscheint der neue, alte Teil am 3. April 2020.

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Neuerungen im Vergleich zum "RE:2" Remake

Neu für die Protagonistin Jill Valentine ist der Ausweichschritt. Durch das Drücken der R1-Taste weicht der Charakter in die gewünschte Richtung aus. Wenn einem Angriff perfekt ausgewichen wird, leuchtet der Bildschirmrand kurz hell auf und ermöglicht einen anschließenden Konter.

Erwischen einen die Zombies, lässt sich der Schaden durch mehrfaches drücken der X-Taste minimieren. Zuvor konnte man sich entweder gar nicht wehren, oder musste eine Granate, beziehungsweise sein Messer verwenden. Jills Messer lässt sich nicht abnützen.

Unverändert und immer noch ärgerlich

Die Inventarführung ist, wie auch im Originaltitel, mühsam. Munition und Waffe lassen sich nicht mehr im Menü kombinieren, um bei pausiertem Spiel seine Waffen nachzuladen. Ärgerlich ist auch, dass gefundene Munition erst ins Inventar gepackt werden muss, selbst wenn die damit verbundene Waffe leer ist.

Abgeworfene Gegenstände verschwinden für immer, wer also keinen Inventarplatz hat aber nichts wegwerfen will, muss für ein freieres Inventar sorgen oder zur Verstauungskiste laufen.

Kleine Macken

Gewisse Macken fielen beim Spielen der Demo ebenfalls auf: Tötet man eine Reihe Zombies hinter einem Zaun, tauchten diese in einer Videosequenz wieder auf, um den Zaun umzuwerfen. Anschließend musste man sie erneut bekämpfen.

Sollte man von einer Horde Zombies verfolgt werden, kann man leicht entkommen mit Hilfe ihres persönlichen Kryptonits: Türen. Sobald man die Tür zum Diner betreten hatte, waren die wandelnden Leichen nicht mehr interessiert.

Gleich in den ersten paar Minuten sind Poster mit dem Veröffentlichungsdatum an der Wand zu sehen.
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Fazit

Wichtig zu erwähnen ist, dass man gleich zu Beginn der Demo gewarnt wird: "Das endgültige Spiel kann sich von dieser Demo unterscheiden".

Spielerisch wird sich wahrscheinlich nicht allzu viel ändern. Dennoch dürfte die Demo und das vollwertige Spiel nicht nur mit Nostalgiebrille überzeugen. Das aufpolierte Raccoon City lässt sich sehen und ermöglicht es, dass der Horror-Titel aus 1999 in einem anderen Licht erstrahlt.

Zugegeben: Gewisse Mängel, wie beispielsweise die Menüführung oder das zu erwartende Backtracking – auch in der zirka 30 bis 60 minütigen Demo schon vorhanden – könnte Neulinge abschrecken. Wer darüber hinwegsehen kann, darf sich ab dem 3. April 2020 wieder an einer Neuauflage eines Klassikers erfreuen. (Konstantin Emminger, 19.03.2020)