Auf der Außenseite des Raumfrachters Cygnus befand sich die GSM-Basisstation

Foto: flickr/ NASA Johnson

Ein Android-Smartphone ohne Satelliten-Funktion hat am 24. Februar erstmals eine Mitteilung von einer GSM-Basisstation in etwa 500 Kilometern Höhe empfangen. Ein wichtiger Schritt für das Vorhaben der Firma Lynk Global. Eine Übertragung in die andere Richtung – vom Handy zu einem Satelliten – bleibt allerdings noch aus.

Notfall-Mitteilung

Das Smartphone befand sich auf den britischen Falklandinseln in Südamerika, die sendende GSM-Basisstation an der Außenseite des Raumfrachters Cygnus im erdnahen Orbit, wie "Heise" berichtete.

Die übertragene Nachricht war ein sogenannter "Wireless Emergency Alert". Diese Notfall-Mitteilungen werden in manchen Ländern beispielsweise bei vermissten Kindern oder drohenden Naturkatastrophen an alle Handys in einem bestimmten Gebiet übertragen. Sie dürfen maximal 90 Zeichen lang sein.

Drei Buchstaben fehlten

Im Test ist allerdings ist nicht die vollständige Nachricht angekommen, drei Buchstaben fehlten. Statt der ursprünglichen Nachricht "This is a Test", kam nur "s is a Test" an.

Das Ziel des Unternehmens: Ein Netz von Nanosatelliten in einem erdnahen Orbit in bis zu 500 Kilometern Höhe kreisen lassen. Dies soll zur Erweiterung der Netzabdeckung dienen. Lynk Global will dabei mit etablierten Mobilfunkanbietern kooperieren, die die erweiterte Netzabdeckung gegen einen Aufpreis an Kunden weiterverkaufen könnten.

Großes Vorhaben

Bislang soll nur ein Viertel der Landmasse, beziehungsweise ein Zehntel der Erdoberfläche, mit Mobilfunk erschlossen sein, betont Lynk Global.

Bis zu ihrem Vorhaben müssen aber noch zwei weitere, technische Hürden überwunden werden: Der Doppler-Effekt aufgrund des Tempos mit dem die Funkstationen durch das Weltall kreisen und dass die Signallaufzeit zwischen Netz und Handy weit über den Spezifikationen für terrestrische Netze liegt. (emko, 20.03.2020)