Testen, testen, testen, fordert die WHO seit Tagen. Sämtliche wissenschaftlichen Studien bestätigen, dass die Ausbreitung von Covid-19 vor allem dort nachhaltig eingedämmt werden konnte, wo man genau wusste, wer tatsächlich infiziert ist. Das gelang in Südkorea mit bisher fast 300.000 Tests.

Denn das Tückische an Covid-19 ist, dass auch infizierte Personen ohne Symptome Überträger sein können. Die Dunkelziffer ist entsprechend hoch. Einen Gegner kann man aber nur bekämpfen, wenn man weiß, wo er sich gerade aufhält. Island plant deshalb, alle 370.000 Isländer zu testen, und in der Schweiz hat man die Kapazitäten auf bis zu 7000 Tests täglich hochgefahren.

Mobile Corona-Teststation in Deutschland.
Foto: imago images/Revierfoto

Österreich gehörte in den letzten sieben Tagen zu den Ländern mit den weltweit höchsten Steigerungsraten bei den Neuinfektionen. Die Testrate blieb zuletzt mit jeweils rund 1700 konstant gering. Das reicht bei weitem nicht für alle begründeten Verdachtsfälle, sondern nur für die schwersten Fälle und das medizinische Personal.

Für die nächsten Tage habe man eine Kapazität von 30.000 Tests, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Donnerstag etwas vage. Diese Kapazität sollte so bald wie möglich weiter aufgestockt werden. Das würde auch den jetzt potenziell Infizierten die Gewissheit geben, dass sie nach überstandener Infektion den Kontakt mit anderen Personen wieder aufnehmen können. (Klaus Taschwer, 19.3.2020)