Der Besuch in der Therme, die Wanderung mit einer Freundin in der Wachau, die wöchentliche Chorprobe, die Squashpartien mit einem Journalistenkollegen und womöglich auch der Osterbesuch bei den Eltern, draußen auf dem Land: Es gibt so manche Einschränkung, die die Zeit der Selbstisolation für mich bringt.

Dazu sind auch so manche Vorkehrungsmaßnahmen lästig – etwa das regelmäßige Desinfizieren der Mehrweghandschuhe, die ich dieser Tage bei Einkäufen trage, um Sars-CoV-2 nicht unabsichtlich aufzuschnappen und weiterzutragen.

Die Bibliothek ist prall gefüllt.
Foto: Pichler

Sonst geht es mir aber ganz okay mit dem Status quo. Die wichtigsten Einkäufe sind schon länger erledigt, das Essen geht mir so schnell nicht aus, und auch das Internet läuft stabil. Und da ich Homeoffice seit je her der stickigen Büroluft vorziehe, kann ich auch gar nicht darüber klagen, vor dem Dienst etwas länger schlafen zu können. Es gibt Schlimmeres, als die eigene Kaffeemaschine und den eigenen Kühlschrank während der Arbeit in Reichweite zu haben und bei Bedarf frisch etwas kochen zu können.

Nach dem Dienst habe ich nun wiederum viel mehr Zeit für mein wohl liebstes Hobby: Videospiele Und damit bin ich nicht alleine. Mein Squashpartner ist ebenfalls passionierter Gamer, und auch im Chor haben sich die verspielten Menschen zusammengefunden, um sich digital zu unterhalten und nebenbei im Voicechat zu plaudern.

Tatsächlich heißt das, dass ich auch an meinem Kommunikationsverhalten nicht viel ändert, denn schon länger finden meine Konversationen mit vielen Menschen ohnehin großteils digital statt. Egal, ob mit Freunden, Kollegen und Kolleginnen oder Eltern. Nicht falsch verstehen: Ich schätze natürlich das persönliche Gespräch mit meinen Freunden. Ob man sich über Alltagsfreuden und Sorgen nun gemeinsam an einem Tisch oder im Sprachchat austauscht – dieser Sprung ist nicht gar so weit.

Ab ins Online-Beisl

In meiner Games-Bibliothek stapeln sich zudem – kein Scherz – hunderte Spiele, die ich irgendwann als Teil eines Bundles erworben, aber nie gespielt habe. Meine Zeit der physischen Isolation ist ihre große Chance! Und wenn meine Freunde und mich doch einmal der Ruf der Brett- und Kartenspiele lockt: Auch die haben längst den Sprung ins Internet geschafft und lassen sich bequem gemeinsam im Browser spielen. Über alltägliche Freuden und Sorgen wird ebenfalls einfach per Voicechat geredet. Der Kanal, den wir uns dafür eingerichtet haben, nennt sich "Online-Beisl". (Georg Pichler, 20.03.2020)