Unbehelligt vom Coronavirus neigt sich die erste Staffel von "Star Trek: Picard" ihrem Ende zu, und auch diese Woche wollen wir euch eine völlig verSPOILERte Zusammenfassung nicht vorenthalten.

Es folgen SPOILER

Coppelius, der Heimatplanet der Synths.
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Folge neun beginnt im Wesentlichen dort, wo Folge acht endete: Die La Sirena ist im Transwarp-Kanal unterwegs, und es ist ein holpriger Ritt für Agnes. Nach 15 Minuten und 25 Lichtjahren erreicht das Schiff Coppelius, den Heimatplaneten von Soji und ihrer Schwester. Doch sie sind nicht alleine: Narek hat sich an ihre Fersen geheftet und greift ohne große Vorwarnung an.

Nach einem kurzen Feuergefecht und einem Täuschungsmanöver sieht es zunächst schlecht aus für die Crew, doch Rettung naht in Form eines mittlerweile altbekannten Borg-Kubus. Noch bevor dieser allerdings eingreifen kann, wird das planetare Verteidigungssystem aktiv: riesige Orchideen, die alle drei Raumschiffe (zumindest teilweise) umschlingen und unaufhaltsam Richtung Planetenoberfläche ziehen. Nach der etwas unsanften Landung verkündet ein nicht wie er selbst wirkender Picard: "Danke, dass ihr alle gekommen seid."

Coppelius

Nachdem Picard aus seiner Ohnmacht wieder aufwacht, liegt er unter einem offenen Fenster in der Krankenstation. Agnes hat ihn mit einem altmodischen Tricorder untersucht und seine Erkrankung und auch ihr fortgeschrittenes Stadium entdeckt. Picard geht daraufhin in die Offensive und teilt der gesamten Crew unmissverständlich mit, dass er zwar nicht mehr lange zu leben habe, dass er aber auf keinen Fall bemitleidet werden möchte.

Da die La Sirena keine Energie hat, kratzen Rios und Raffi ihr Wissen über Coppelius zusammen. Uner anderem wissen sie von einer Siedlung, Coppelius Station, nicht weit vom Landeplatz. Picard entscheidet, dass sie sich auf den Weg in diese Siedlung machen sollten, sie stellen aber fest, dass ebenfalls nicht allzu weit von ihnen der Borg-Kubus gelandet ist, und entscheiden kurzerhand, dass sie zuerst versuchen wollen, Elnor und Hugh zu finden (im Gegensatz zu uns wissen sie nicht, dass Hugh bereits gestorben ist).

Der "gelandete" Borg-Kubus.
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Beim Betreten des Kubus wird Picard von einem Ex-Borg mit seinem Borgnamen "Locutus" angesprochen, bevor Elnor ihn überschwänglich begrüßt. Auch Seven of Nine bergüßt die Crew – auf ihre Art.

Seven fasst die Ereignisse auf dem Borg-Kubus für Picard zusammen, vor allem ihre Gefühle, als sie kurzfristig Herrin über ihr eigenes kleines Kollektiv war. Im Gegensatz zu La Sirena hat der Kubus noch Energie, und so können Raffi und Rios mit den Langstreckenscannern die Lage in Bezug auf die romulanische Flotte überprüfen: 218 Warbirds sind auf dem Weg nach Coppelius.

Abschiede

Als Picard und die anderen sich von Seven of Nine, die sich um die verbliebenen Ex-Borgs kümmern muss, verabschieden, ist Elnor hin- und hergerissen zwischen seiner Verpflichtung dem Admiral gegenüber und seiner neuen Rolle als Beschützer der XBs. Picard sagt ihm, dass Letztere Elnors Schutz mehr brauchen und dass er sehr stolz auf ihn ist. "Retten Sie weiterhin die Galaxis", sagt Seven mit einem kleinen Seitenhieb auf Folge 5. "Das ist jetzt Ihre Aufgabe", erwidert Picard.

Schließlich macht sich die Crew mit Soji auf den Weg nach Coppelius Station, das sich als Synth-Paradies inmitten der eher wüsten und trostlosen Landschaft entpuppt. Sie werden von Arcana und Saga, einem weiteren Synth-Zwillingspaar, willkommen geheißen. Soji verkündet, dass eine Flotte Romulaner auf dem Weg ist, um alle Synths auszulöschen.

Dr. Altan Inigo Soong, Sohn von Dr. Noonien Soong (Brent Spiner).
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Zu Picards Erstaunen lebt auch ein bekanntes Gesicht auf Coppelius, auch wenn es zu einer anderen Person gehört: Dr. Altan Inigo Soong, Sohn von Dr. Noonian Soong, der Data erschaffen hatte. Die frappante Ähnlichkeit zwischen allen dreien ist darauf zurückzuführen, dass sie alle von Brent Spiner verkörpert werden.

Soji fasst die Ereignisse für Soong zusammen, der meint, dass Bruce Maddox hätte vorhersehen müssen, dass ein Angriff, wie er bevorsteht, irgendwann passieren würde. Eine weitere Synth platzt in die Unterhaltung, Janas Zwillingsschwester Sutra, die Soji bekanntermaßen frappant ähnelt – bis auf die goldfarbene Haut und die nicht ganz natürlich wirkenden Augen, die mehr an Data erinnern.

Die Vorahnung

Sutra hegt den Verdacht, dass die Vorahnung, auf der der romulanische Hass gegenüber synthetischem Leben beruht, eigentlich nicht für organische Lebensformen gedacht war, sondern für Synths. Sie schlägt vor, eine vulkanischen Gedankenverschmelzung mit Agnes durchzuführen, um selbst die Vorahnung sehen zu können.

Ihr Verdacht bestätigt sich: Die Vorahnung wurde von einer Allianz von synthetischen Lebensformen jenseits von Raum und Zeit geschickt, um anderen Synths mitzuteilen, dass organische Lebewesen sich immer gegen synthetische wenden würden. Die Allianz würde auf das Signal der Synths warten, um sie zu beschützen und jegliche Bedrohung zu zerstören.

Sutra stellt sich Soji, Picard und der Crew vor.
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Dr. Soong hat indes wenig Verständnis für Agnes' Mord an Bruce Maddox und fragt, ob sie ihn wiedergutmachen möchte – indem sie ihm hilft, Maddox als Synth wiederzuerwecken. Rios verspricht, sie nicht zu vergessen, wenn er Coppelius verlässt.

In der Zwischenzeit versucht Sutra Soji davon zu überzeugen, dass der Tod der gesamten romulanischen Flotte notwendig ist, wenn die Synths überleben wollen. Soji möchte so viele Tode lieber vermeiden und möchte mit den Synths flüchten. Die Diskussion wird unterbrochen, als Narek von zwei Synths in die Siedlung gebracht wird.

Die Entscheidung

Raffi erhält von Arcana ein Gerät, "das Dinge repariert" und das helfen soll, La Sirena wieder startklar zu bekommen, wobei Raffi ihre Fantasie benutzen soll, um das zu bewerkstelligen. Raffi verabschiedet sich unter Tränen von Picard und sagt, dass sie ihn liebt. In einem untypischen Ausbruch von Emotion sagt auch Picard, dass er sie liebt.

Während Picard versucht, die Sternenflotte zu erreichen, versucht Narek Saga dazu zu überreden, das Kraftfeld seiner Zelle zu deaktivieren, doch Soji hindert sie im letzten Moment daran. Zunächst versucht er noch durch Liebesbekundungen zu ihr durchzudringen, doch als das nicht funktioniert, gibt er ihr nur eine Aussicht auf die unvermeidbare Ausrottung allen "sogenannten Lebens" auf dem Planeten.

Soji und Picard diskutieren über Agnes' Mord an Maddox und über die "Logik von Opfern" ("the logic of sacrifice"), wobei Soji in Wahrheit Rat für ihre bevorstehende Entscheidung über Sutras Plan einholen möchte, ohne es direkt auszusprechen. Währenddessen befreit Sutra Narek aus seinem Gefängnis, ein Schrei unterbricht Sojis und Picards Diskussion, und sie finden die ermordete Saga in Dr. Soongs Armen.

Soji und Picard philosophieren in Maddox' Büro.

Dieser Mord ist alles, was Sutra braucht, um die Synths davon zu überzeugen, dass die Romulaner sterben müssen. Picard hingegen möchte die Synths überreden zu fliehen. Doch zumindest Dr. Soong steht bereits auf Sutras Seite. In der Vorahnung war eine Subspace-Frequenz kodiert, die dazu genutzt werden kann, die Allianz an synthetischen Lebensformen zu kontaktieren.

Doch nicht nur die Romulaner sollen laut Sutra sterben: Sämtliches organisches Leben soll ausgerottet werden, da es zwangsläufig eine Bedrohung für synthetisches Leben darstellt. Picard versucht die Synths davon zu überzeugen, dass das Verbot von Synths in der Föderation aufgehoben werden kann, dass er sich dafür einsetzen möchte. Doch Soong erklärt, dass schon früher niemand in der Sternenflotte auf Picard gehört habe und dass es dieses Mal nicht anders sein würde. Und auch Soji schlägt sich auf Sutras Seite.

Picard soll unter Hausarrest gestellt werden, sowie Dr. Jurati. Soong plädiert allerdings dafür, sie nicht wegzusperren, da sie einer Mutter der Synths am nächsten kommt und ihm helfen soll, Maddox' Werk fortzusetzen. Sutra möchte wissen, ob Agnes wie eine Mutter für ihre Kinder sterben würde, was Agnes bejaht. Sie darf deshalb ihre Freiheit behalten.

Als Picard abgeführt wird, sehen wir Commodore Oh auf der Brücke eines Warbird stehen. Die romulanische Flotte wird Coppelius in 24 Stunden erreichen. (Klemens Kunz, 20.3.2020)

Die Romulaner sind unterwegs.

Vorletzte Anmerkungen und Fragen

  • Eine Folge im Zeichen der Vorbereitung auf das große Finale: Die Figuren wurden in Stellung gebracht, die Schlacht kann beginnen.
  • Ein synthetischer Spot! Hach!
  • Ob Soji wirklich die Zerstörerin ist? Nachdem Sutra und Soji sich wie Zwillingsschwestern ähneln, könnte in der Vorahnung durchaus auch Sutra gemeint gewesen sein. Ihr Hadern mit der Entscheidung könnte darauf hindeuten, dass sie im letzten Moment noch umschwenkt.
  • Warum war Data ein Teil der Vorahnung?
  • Wie soll eine außerhalb von Zeit und Raum existierende höhere synthetische Lebensform aufgehalten werden? Und von wem?
  • Bin ich eigentlich der Einzige, dem die Chemie zwischen Agnes und Rios komplett entgeht?