Im Zillertal sind 32 positive Coronavirus-Tests bekannt. Das Land Tirol sucht nun mit einem Aufruf Kontaktpersonen zur Nachverfolgung.

APA/JAKOB GRUBER

Schwaz – Das Land Tirol ruft alle Personen, die sich in der Woche vom 8. bis 15. März in Bars und Après-Ski-Lokalen im Zillertal aufgehalten haben, dazu auf, besonders auf den Gesundheitszustand zu achten und bei Symptomen die Gesundheitsberatung 1450 zu kontaktieren. Der Grund: Im Zillertal sind 32 positive Coronavirus-Tests bekannt und eine Nachverfolgung von Kontaktpersonen nicht immer möglich.

Viele der Corona-Fälle würden einen Zusammenhang mit Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben aufweisen, hieß es in einer Aussendung am Samstag. Allen Fällen seien die Gesundheitsbehörden nach Bekanntwerden sofort nachgegangen, wird darin betont. Im Falle der Beherbergungsbetriebe im Tal sei eine Nachverfolgung von möglichen Kontaktpersonen aufgrund vorhandener Mitarbeiter- und Gästelisten verlässlich möglich – bei Barbetrieben und Après-Ski-Lokalen sei dies nicht der Fall, steht in der Begründung zum Aufruf. Inzwischen konnte eine weitere Person – eine deutsche Staatsbürgerin – ausgemacht werden, die in einer Bar im Zillertal gearbeitet hatte und nach ihrer Rückkehr in Deutschland positiv getestet worden war.

Neun Lokale, zwei Hotels und eine Pension betroffen

"Wir tun alles, um die Kontaktpersonen und Zusammenhänge bestmöglich aufzuklären. Wir treten auch mit allen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verbindung, die in touristischen Betrieben gearbeitet haben und mittlerweile bereits wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind – auch wenn die Situation sehr komplex ist", erklärte der Schwazer Bezirkshauptmann Michael Brandl. Für den Zeitraum zwischen dem 8. und 15. März könne eine Ansteckung mit dem Coronavirus nicht ausgeschlossen werden. Eventuell betroffen sein könnten Personen, die sich in diesem Zeitraum in folgenden Bars und Betrieben aufgehalten haben: "Brück'n Stadl", "Scotland Yard Pub", "Hotel Strass/Arena Club", Restaurant "Steakhouse" und Cafe/Bar "Happy End" in Mayrhofen. Die Après-Ski-"Skihütte" und "Seppi's Gerlos" in Gerlos sowie die "Zellerstuben/Hilibar" in Zell am Ziller und das Bergrestaurant "Marendalm" in Aschau-Kaltenbach.

Zudem seien in Mayrhofen und Gerlos Mitarbeiter von drei Beherbergungsbetrieben – nämlich dem Hotel Mannlicher (Mayrhofen), dem Hotel Gaspingerhof (Gerlos) sowie der Pension Milchbar (Gerlos) – betroffen. Diese Betriebe hätten von sich aus umgehend sämtliche Gäste sowie Mitarbeiter entsprechend den Vorgaben der Gesundheitsbehörden informiert. Hier sei eine weitere Rückmeldung nicht mehr erforderlich. Die Bezirkshauptmannschaft Schwaz richtete auch eine eigene Hotline ein unter der Telefonnummer 05242 69 31 58 80 ein.

Indes wurde bekannt, dass am Samstag ein Klient in der Innsbrucker Teestube in der Kapuzinergasse mit hohem Fieber von der Rettung in die Klinik eingeliefert wurde. Die Person wurde isoliert und auf das Coronavirus getestet. Ein Ergebnis lag vorerst noch nicht vor. Alle 40 Personen, die an Ort und Stelle waren, wurden registriert, um ein "lückenloses Kontaktmanagement zu garantieren", wie es hieß. (APA, 21.3.2020)