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Auch die Galaxy-S20-Reihe wird wieder in Europa und den USA mit unterschiedlichen Chips ausgeliefert.

Foto: STEPHEN LAM / REUTERS

Wie schnell das eigene Smartphone ist, hängt manchmal nicht nur davon ab, für welches Modell man sich entscheidet – sondern auch, wo. Das prominenteste Beispiel hierfür ist Samsung: Das Unternehmen entwickelt seit Jahren zwei unterschiedliche Varianten seiner High-End-Smartphones. Jene mit dem jeweils aktuellsten Top-Chip von Qualcomm für die USA und eine zweite für den Rest der Welt mit einem eigenen Prozessor der Exynos-Reihe.

Einspruch

Dieser Praxis wollen nun Samsung-Fans ein Ende bereiten. In einer "Stop selling us inferior Exynos phones!" genannten Petition fordern sie Samsung dazu auf, die Nutzung der eigenen Prozessoren zu beenden. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Die Exynos-Chips sind seit Jahren recht konsistent langsamer, aber auch weniger sparsam als die vergleichbaren Qualcomm-Chips. Gerade beim Galaxy S10 des Vorjahrs zeigte sich dies recht deutlich, aber auch beim aktuellen S20 beklagen Nutzer wieder eine kürzere Akkulaufzeit.

Genau auf diese Punkte bezieht sich die Petition dann auch. Es gebe online unzählige Belege dafür, dass die Exynos-Chips schlechter sind. Die reinen Benchmark-Werte seien dabei noch das geringste Problem, viel störender sei, dass sie im Alltag schneller warm würden als ihre Qualcomm-Pendants, womit dann etwa bei aufwändigen Spielen rascher die Leistung einbricht – und eben, dass der Akku darunter leidet.

Kamera

Doch das ist nicht der einzige Punkt, an dem sich die Autoren der Petition stören. Denn auch die eigenen Kamerasensoren von Samsung selbst seien meist schlechter als jene von Sony, die oft bei S-Modellen zum Einsatz kommen. Man habe all diese Kritik gegenüber Samsung immer wieder aufs Tapet gebracht – ohne Erfolg. Nun wolle man öffentlich Druck machen.

Geringe Chancen

Dass Samsung dem Druck nachgeben wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Wurde dieses Thema doch erst unlängst von einem Investor gegenüber Samsung angesprochen worden. In der Antwort versicherte das Unternehmen, dass man hier nicht einfach eine eigene Subfirma unterstützen wolle, sondern die Wahl nach unabhängigen Kriterien erfolge. Dass Samsung nicht einfach seine eigenen Chips global einsetzt, hat übrigens mit einem Handelsabkommen mit Qualcomm zu tun. Diese schreibt Samsung vor, dass in Geräten für US-Kunden Snapdragon-Prozessoren verwenden müssen. (apo, 23.3.2020)