Im Kampf gegen das Coronavirus kommen auch Handydaten zum Einsatz.

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Die Deutsche Telekom hat dem Robert-Koch-Institut (RKI) erneut anonymisierte Kundendaten zur Erforschung der Ausbreitung des Coronavirus zur Verfügung gestellt. Mit der zweiten Lieferung am vergangenen Freitag seien aktuelle Daten bis zum 19. März übermittelt worden, sagte eine Telekomsprecherin am Dienstag. Dadurch könne das RKI nun einen Zusammenhang zwischen Maßnahmen wie geschlossener Schulen und Aufrufen zur Arbeit im Home-Office, Mobilitätsverhalten und Ansteckungsrate herstellen. Bei der ersten Übergabe vergangenen Dienstag habe es sich um Daten von rund 46 Millionen Handykunden im Umfang von fünf Gigabyte aus dem letzten Quartal 2019 gehandelt, die die Erstellung einer Datenbasis ermöglicht hätten.

Kurve flacht ab

Am Montag hatte das RKI erste Erfolge der Einschränkungen in Deutschland im Kampf gegen die Virus-Epidemie ausgemacht. "Wir sehen den Trend, dass die exponentielle Wachstumskurve sich etwas abflacht", sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Inzwischen sind in Deutschland mehr als 22.000 Menschen infiziert.

Das Verfahren zur Datenübergabe wurde der Telekom zufolge zusammen mit den Datenschutzbehörden entwickelt und 2015 von der Bundesdatenschutzbeauftragten abgenommen. Es handelt sich demnach nicht um individuelle Informationen, sondern um Massendaten, die keine Rückschlüsse auf den einzelnen Nutzer oder auch Infizierten ermöglichen. (Reuters, 24.3.2020)