Gut und Böse sind feinsäuberlich voneinander getrennt: "Stargate Atlantis" auf Syfy.

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Science-Fiction wird unterschätzt. Vor allem in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen auf der Erde. Dauernd nur die echten Nachrichten vom Planeten haut die Stärksten irgendwann um. Also: Hirn entlasten und gelegentlich wegbeamen. Syfy ist für uns da. Im größten Schrott ist meistens doch noch eine gute Idee dabei, irgendetwas im Plot, das kreativ Verschwörungstheorien, Anthroposophie oder Bilderbuchmythologie, irgendetwas Archaisches, einbaut. Und wenn nur die Maske für die Alientruppe lustig ist. Abgesehen von der gefühlt hundertsten Wiederholung von Alien eins bis vier läuft serienmäßig auch fast alles "on the loop" ab Sonnenaufgang. Auch wieder on: Stargate Atlantis aus 2004 bis 2008 mit 100 Episoden.

Dort reist die Heldentruppe durch Sternentore, durch Galaxien und Zeiten, die Chefhelden sind fesch, die besonnene Chefin der schwimmenden extraterrestrischen Hightech-Stadt ist eine Frau. Der gute alte McGyver, Hero der Vorgängerserie SG-1 (Richard Dean Anderson), ist in der Militärhierarchie aufgestiegen und immer wieder mit "senior" ruhiger Hand dabei, Jason Momoa (Ronon Dex) gibt unverdrossen den brachialen Toy Boy der Truppe, und Superhirn Rodney möchte man jedes Mal so gern erlösen von seiner Soziophobie. Gut und Böse sind feinsäuberlich voneinander getrennt, von Nanozyten über die lebenssaugenden Wraith bis zu den grauslichen Goa'uld, jenen Würmern, die Menschen als Wirtskörper verwenden, ägyptische Götternamen haben und sich in Sarkophagen regenerieren. Alle gegen Atlantis. Sehr schlicht, sehr lustig. – Beam. (Karin Bauer, 25.3.2020)