Menschen müssen auf Abstand gehen und greifen daher verstärkt auf Telefonate und Videochats zurück.

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Durch die Ausgangsbeschränkungen hat sich die Kommunikation über Telefon und Internet sehr verstärkt. Die Arbeiterkammer (AK) fordert Telekom- und Internetanbieter deshalb auf, einen Beitrag dazu zu leisten, dass Menschen miteinander in Kontakt bleiben können. Hilfreich wären mehr Gesprächsvolumen, kostenloser Tarifwechsel und Zugeständnisse beim Datenverkehr für Konsumentinnen und Konsumenten.

"Herz zeigen"

"Auch Telekom- und Internetanbieter sollten jetzt Herz zeigen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen miteinander in Kontakt bleiben können – und zwar ohne Sorge vor hohen Kosten", appellierte AK-Präsidentin Renate Anderl am Mittwoch in einer Aussendung.

Seit vergangener Woche werde doppelt so viel telefoniert als noch die Woche davor, der Zuwachs beim Datenvolumen sei "nur" 30 Prozent. Ohne Festnetz-Breitbandanschluss bzw. ohne kostenschonende Flatrate entstünden oft hohe Kosten. Wer zu Hause bleibe, um bei der Eindämmung des Virus beizutragen, müsse trotzdem mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben können oder für Kinder Unterrichtsunterlagen downloaden können – ohne Sorge vor einer horrend hohen Rechnung.

Anbieter sollten sich "großzügig" zeigen

Handyanbieter sollten sich daher "solidarisch und großzügig" zeigen und angesichts von Umsatzplus durch Mehrverbrauch auch den Konsumenten einen Teil vom Kuchen abgeben – und nicht ein Körberlgeld durch Überschreitungen von Datenvolumina machen. Zudem sollten sie temporär auf Abschaltungen und Kündigungen bei Zahlungsverzug verzichten.

Manche Anbieter bieten schon kostenlose Datenreserven an. Wünschenswert für alle wären Extra-Gratis-Minuten und Datenvolumen und kostenloser Tarifwechsel. Als Vorbild sieht die AK deutsche Anbieter: So schenke etwa die Deutsche Telekom allen Kunden monatlich zusätzliche 10 GB, Telefonica (O2) drosselt das Tempo nach Verbrauch des Pauschales weniger als bisher. (APA, 25.3.2020)