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Der US-Dramatiker Terrence McNally heimste in den 1990ern fast jedes Jahr einen Theaterpreis ein, darunter allein vier Tonys.

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Sarasota – Als der US-Dramatiker Terrence McNally Mitte der 1960er seine Karriere am New Yorker Broadway startete, entführte er das Publikum in unerhörte neue Welten. Selbst homosexuell, ließ der 1939 in Florida geborene Autor in vielen seiner Stücke Charaktere die Führung übernehmen, die im Mainstreamtheater bis dahin nur am Rand zu finden waren. Gleich sein erstes Stück And Things That Go Bump in the Night präsentierte die Beziehung zweier Männer. Love! Valour! Compassion! erzählte 1995 von schwulen Männern, die sich ein Ferienhaus teilen.

Während 50 Jahren begleitete McNally mit seinen Stücken so wohl jeden Aspekt der Etablierung von Homosexualität von der Heimlichtuerei über Aids zu neuen Familienmodellen wie in Mothers and Sons 2014. Viermal hat McNally allein den "Tony" gewonnen, auch für seine Libretti zu Musicals wie Ragtime (1998).

Insgesamt gehen über 30 Stücke auf sein Konto, dazu zehn Musicals, vier Opern und Drehbücher für Film und TV. Am Dienstag starb er, nach einer Krebserkrankung an der Lunge leidend, 81-jährig an einer Coronainfektion. (wurm, 25.3.2020)