Inhalte des ballesterer#150 (April 2020) – Seit 25. März im Zeitschriftenhandel und digital im Austria-Kiosk

SCHWERPUNKT: FUSSBALLJOURNALISMUS

DIE MAGAZINE
Spielverzögerung für den modernen Fußball

DIE FANS
Vom Verhältnis zwischen Anhängern und Medien

DIE HOPPER
Die Länderpunkte aus 20 Jahren ballesterer

DIE CREW
Die Menschen hinter 150 Ausgaben ballesterer

DER PRAKTIKANT
Moritz Ablinger über seine vielen Wege mit dem ballesterer

DIE FOTOS
Die schönsten Bilder aus den letzten fünf Jahren

Außerdem im neuen ballesterer

"ICH BIN ALS MENSCH GEWACHSEN"
Bei Sarah Puntigam in Montpellier

TANZENDER AUSTRIANER
Mit Andy Ogris vor der Spiegelwand

FUSSBALLER IM WIDERSTAND
Karl Glotzmann wurde von den Nazis getötet

UMSTRITTENE KLEINSTAATEN
Die Kooperationen der Bayern mit Katar

SIEG ODER HOPP-PLAKAT
Ein Anstoß zum jüngsten Konflikt zwischen Fans und DFB

DER TRAUM IM SÜDEN
Die Entstehungsgeschichte der Südstadt

IMMER DABEI
Die Langzeitdoku "Robin’s Hood"

VON DEUTSCHLANDSBERG NACH PHILADELPHIA
Gernot Fraydl hat als Tormann die Welt gesehen

ÜBERWUCHERT UND ABGERISSEN
Lost Ground Rheydt

GROUNDHOPPING
Matchberichte aus Kolumbien, Spanien, Südafrika und der Türkei

Cover: Ballesterer

Blättert man durch frühe ballesterer-Ausgaben, findet man darin kleine Inserate des Cafés Rüdigerhof in Wien-Margareten. Irgendwann war es der Redaktion gelungen, den Wirt zu einer Schaltung zu bewegen. Immerhin war das Lokal mit dem begrünten Hinterhof über dem Wiental beliebter Ort für Treffen der Redaktion, die sich ein paar hundert Meter weiter in der Schönbrunner Straße befand. Nostalgische Gründe mögen also dazu beigetragen haben, den Ort wieder für Grundsatzdiskussionen über Fußball und den Sportjournalismus zu nutzen. Nur beschränken sich die ballesterer -Redakteure beim Interview Ende Februar auf die Rolle der Fragensteller. Die Antworten kommen von "Tick, Trick und Track", wie Martin Blumenau zur Sitzordnung sagt. Seit Jahren schreibt der FM4-Radiomacher auf seinem Blog auch über Fußball. Neben ihm sitzen Michael Fiala, der vor zwölf Jahren das Onlineportal 90minuten.at gegründet hat, und Alexander Huber, der im Sportressort des "Kurier" arbeitet.

ballesterer: Was ist die beste Geschichte, die Sie noch nicht geschrieben haben?

Alexander Huber: Mich würde interessieren, ob durch Social Media die Beurteilung der Akteure im Fußball kritischer geworden ist. Ich erlebe, dass sehr viel Negatives herumschwappt. Aber ich frage mich, ob das nur eine gewisse Blase ist, in der Leute sich im Internet auskotzen. Sind die so laut, dass sich das auf die Wahrnehmung von Fans auswirkt? Ich weiß allerdings nicht, ob das umzusetzen wäre.

Die Diskussion zum Status quo des Sportjournalismus fand vor dem Ausbruch der Corona-Krise statt.
Foto: Daniel Shaked

Warum setzt man etwas nicht um, wovon man träumt? Ist das der Aufwand, fehlt das Instrumentarium, die Zeit?

Huber: Wenn man für eine Tageszeitung arbeitet, ist man in fixen Abläufen drinnen. So eine Geschichte wäre mit sehr viel Aufwand und Recherche verbunden. Ich weiß auch nicht, ob das überhaupt in eine Tageszeitung passt oder nicht eher einmal ein ballesterer -Coverthema wäre.

Michael Fiala: Ich würde gerne einmal beschreiben, wie unprofessionell zum Teil in der österreichischen Fußballbranche noch gearbeitet wird. Speziell in der Medienarbeit, die mit einer mangelnden Wertschätzung unserer Arbeit einhergeht. Wenn wir das als Thema angehen würden, hätten wir wahrscheinlich eine Zeit lang ein Problem mit Vereinen und Verbänden, weil sie uns dann auf die Blacklist setzen würden. Deswegen müsste es einen Schulterschluss von mehreren Medien geben. Wenn sich 90 Prozent der Medien zum Beispiel bei Interviewfreigaben relativ viel gefallen lassen, wird sich nichts ändern.

Huber: Ich bin mir da gar nicht so sicher. Wir haben im Kurier einmal entschieden, ein Interview mit dem ehemaligen ÖFB-Nachwuchsteamchef Andreas Heraf nicht erscheinen zu lassen, weil er es so grundsätzlich ändern wollte. Das ist weit über das hinausgegangen, was wir akzeptieren. Dann haben wir unsere Entscheidung in zehn Zeilen erklärt. Die Reaktionen waren extrem positiv. Vielleicht muss man es also einfach öfters machen.

Martin Blumenau: Das Problem hat nicht nur der Fußball. Vor der letzten Nationalratswahl hat es den Versuch der Innenpolitikjournalisten gegeben, die Message Control der Kurz-Regierung öffentlich zu machen. Sie haben das aber nicht selbst gebracht, sondern über die Bande des Auslands gespielt. Wenn sich Journalisten, die lobbymäßig besser dastehen, das nicht trauen, zeigt das ein prinzipielles Problem. Um aber auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich bin ja eigentlich nicht Teil dieser Struktur. Ich schau von halbaußen hinein und habe diese Probleme und auch Träume nicht. Aber wenn mich etwas juckt, probiere ich es.

Jetzt sind zwei größere Themen aufgetaucht: Welche Ressourcen hat der Sportjournalismus? Und sein Umfeld, hat sich die Arbeitssituation verschlechtert?

Huber: Ich mache den Beruf nach wie vor gerne, aber er hat sich massiv verändert. Als ich vor knapp 20 Jahren angefangen habe, waren sehr wenige Medien bei Pressekonferenzen. Wenn am Sonntag ein Wiener Derby war und die PK dazu am Freitag, haben sich die Journalisten sogar ausmachen können: "Das heben wir uns für die Sonntagszeitung auf." Heute diskutieren wir, ob die Klubs die Pressekonferenzen gleich live im Internet übertragen, oder den Journalisten vor der Ausstrahlung noch zwei Stunden Zeit geben, um online einen Text zu bringen.

Fiala: Nachdem wir immer ein Onlinemedium waren, hat sich bei uns in den letzten zehn Jahren nichts großartig verändert. Außer vielleicht, dass man bei minutenaktuellen Nachrichten noch mehr darauf schauen muss, dass man im ersten Schwung dabei ist. Wenn etwas Breaking News ist, greift man die Zugriffe nur ab, wenn man in der ersten halben Stunde dabei ist.

Was ist denn überhaupt noch eine Nachricht? Als gestern das Europa-League-Spiel von Red Bull gegen Eintracht Frankfurt verschoben worden ist, stand überall derselbe Bericht.

Huber: Wir haben da gar keine Wahl. Selbst wenn es eh schon alle wissen, müssen wir es trotzdem bringen.

Fiala: Wir brauchen die Allerweltsmeldungen für die Masse unserer Zugriffe, gleichzeitig können wir uns dadurch nicht unterscheiden. Wir haben deshalb begonnen, unseren Unique Content wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Wir wollen jeden Tag eine exklusive Geschichte bringen. Wir sehen an unseren Zugriffen, dass das sehr geschätzt wird.

Blumenau: Als Konsument lese ich solche Geschichten, weil ich sofort sehe, dass sich jemand etwas überlegt hat. Das geht mir beim Kurier genauso. Den Spielbericht und die abgefilmte Pressekonferenz brauche ich nicht, aber etwas mit einem interessanten Blickwinkel will ich lesen. Trotzdem brauche ich auch die Basicinfos, also zum Beispiel, wo das Salzburg-Spiel nun übertragen wird. Aber um zur vorherigen Frage zurückzukommen. Ich glaube, es hat sich bei der Ressourcenverknappung etwas geändert – vor allem im Print und klassischen Medienbereich. Ich merke im ORF, wie immer enger es wird. Wer sich einen speziellen Zugang überlegt, hat es schwerer, weil das kostet Zeit – und die ist nicht da.

Kommen wir zu einem anderen Thema: Wie verhabert ist der Sportjournalismus? Also dieses "Ich weiß etwas, das erzähle ich in meinem Kreis, aber das schreibe ich nicht" ist unter Journalisten ja fast eine eigene Währung.

Huber: Währung ist ein gutes Wort dafür, aber ich glaube, sie ist nicht mehr so viel wert wie früher. Es kann einfach alles viel schneller und auf vielen Kanälen rauskommen. Das klassische "Wir halten es zurück, weil wir es versprochen haben" ist ein ganz schlechter Zugang. Entweder man macht ein Hintergrundgespräch und redet danach wirklich mit niemandem darüber, oder es kommt über kurz oder lang raus.

Fiala: Wir heften uns auf die Fahnen, nicht verhabert zu sein. Wir tun uns dabei aber auch leichter, weil wir den österreichischen Fußball als Ganzes im Blick haben. Wenn ein Verein sagt, dass sie nicht mit uns arbeiten wollen, sind sie in unseren Geschichten halt ohne Statement dabei. Journalisten, die für einen einzelnen Verein zuständig sind, tun sich da schwerer. Wenn man exklusive Geschichten herausfinden muss, ist man quasi gezwungen, sich mit Funktionären so gut zu verstehen, dass man die auch bekommt. Ich sehe oft Journalisten, die mit Funktionären einschlagen oder sie umarmen. Und es gibt die Funktionäre, die versuchen, dich immer näher zu ziehen. Dann müssen wir standhaft sein. Das Dilemma trifft aber sicher nicht nur den Sportjournalismus.

Blumenau: Ähnliche Probleme gibt es bei Innenpolitikjournalisten sicher auch, nur steht im Sport den Berichterstattern das eigene Fantum im Weg. Da entsteht ein Wir-Denken, die Verhaberung muss gar nicht mehr bewusst ausgespielt werden, weil sich der Journalist ohnehin schon als Teil vom Verein oder Verband mitdenkt.

Alexander Huber, wie gehen Sie als jemand, der vor allem über einen Verein berichtet – Rapid – damit um?

Huber: Ich sehe mich als unabhängig, das hilft mir auch, weil ich dadurch niemandem etwas schuldig bin. Ich habe von Anfang an gesagt, ich will ein faires und gutes Auskommen, aber ich will nicht, dass mir irgendwer vom Verein etwas steckt. Ich will aber auch nicht, dass ich angelogen werde, wenn ich den Verein mit recherchierten Informationen konfrontiere. Bei mir kommen die Infos, die als exklusiv gelten, zu 99 Prozent aus dem Umfeld, aber nicht dem Verein selbst. Die größte Aufgabe ist es dann zu trennen, wer will dir nur etwas erzählen und was stimmt wirklich.

Fiala: Ich habe zu diesem Abhängigkeitsverhältnis noch eine zweite Beobachtung: Trainern wird sehr lange die Stange gehalten, und dann, wenn man merkt, es geht nicht mehr, sagen alle: "Wir haben es eh schon immer gewusst." Kurz vor der EM 2016 war alles in der Megaeuphorie, wir haben zwei, drei kritische Geschichten gemacht, und das einzige Feedback war von Funktionären: "Jetzt sind wir einmal qualifiziert, und ihr müsst immer noch so deppert daherschreiben."

Huber: Wobei das Nationalteam noch einmal ein eigenes Thema ist. Ich habe es als sehr angenehm empfunden, wie Marcel Koller das gehandhabt hat. Er hat niemandem angeboten, ihm Infos zukommen zu lassen. Da waren alle gleich weit weg – auf der untersten Sprosse der Leiter.

Fiala: Das hat ja der Herr Foda konterkariert, indem er am dritten Tag gleich mit der Krone Kaffeetrinken war.

Blumenau: Der öffentliche Zungenkuss bei der ersten PK, das war so grauslich. Erschütternd.

Weil Sie das vorher schon angesprochen haben: Wie sind Ihre Erfahrungen mit Interviewfreigaben?

Huber: Ich habe letzte Woche ein Interview über Rassismus im Fußball mit Kurt Wachter von Fairplay gemacht. Und habe ihm gesagt: "Ich schick Ihnen das dann, Sie können drüberschauen." Er hat gesagt: "Nein, ist nicht notwendig." Das habe ich seit Jahren nicht mehr gehört. Ich habe es ihm dann trotzdem geschickt, und er hat zwei inhaltliche Fehler durch Verhörer noch ausgebessert. Ich will das Autorisieren nicht grundsätzlich negativ darstellen, aber es ist wichtig, sich im Vorhinein auf das Prozedere zu einigen.

Fiala: Je kleiner der Verein ist, desto lockerer ist es meistens, wobei es auch hier leider Ausnahmen gibt. Wir merken aber schon, dass bei größeren Vereinen und Verbänden teilweise massiv eingegriffen wird – meistens hängt es aber dann von der jeweiligen Person ab, mit der wir gesprochen haben. Und meistens hakt es bei den Themen, zu denen wir in die Tiefe gehen wollen. Da heißt es dann: "Die Frage bitte ganz streichen." Derzeit hängen wir mit dem ÖFB wegen eines Teamchefinterviews seit über einem Monat in der Freigabeschleife. Wir haben uns zum Teil damit geholfen, dass wir einen Podcast gestartet haben. Bei einer Audioaufnahme kann man schwer sagen: "Bei den drei Fragen würde ich gerne etwas Neues antworten."

Blumenau: Das ist witzig, dass das lange Medium diese Interviewfreigabe jetzt wieder unterläuft. Da hat noch niemand herausgefunden, wie sie dagegen ankommen können.

Fiala: Doch, sie sagen dann einfach: "Nein, Podcast mache ich nicht."

Blumenau: Aber es ist gerade so schick und hipp, deswegen ist der Reiz da, das zu machen. Ich finde das auch gut so. Da kommt niemand auf die Idee zu sagen: "Könnten Sie nicht das auch noch rausschneiden?" Vielleicht kommt das noch. Unser Eindruck wäre, dass die eigene Pressearbeit des Vereins wie ein klubeigener TV-Kanal inzwischen mit dem klassischen Journalismus konkurriert.

Huber: Das merkt man auch in der Politik: Die Kabinette werden größer, die PR-Arbeit umfangreicher. Auf der anderen Seite sitzt eine immer kleinere Anzahl an tatsächlich recherchierenden Journalisten, die immer weniger Zeit haben und immer mehr Kanäle bespielen müssen. Im Sport holen sich die Vereine gut ausgebildete Leute, die wahrscheinlich früher Sportjournalisten geworden wären.

Blumenau: Das ist ein bisschen die Fortschreibung der schlechten alten Zeit, wo diese PR-Arbeit von den Medienvertretern gemacht worden ist. Heute heißt es halt: "Ich bin Rapid-TV und biete die tollen interessanten Infos." Nein, bietest du nicht. Du erzählst, was die Spieler gestern gegessen haben und drei andere fade Sachen. Wer damit zufrieden ist, wird gut bedient. Alle anderen wissen, dass sie an anderer Stelle besser bedient werden.

Welchen Platz hat kritischer Journalismus in fünf oder zehn Jahren?

Huber: Mein Herz hängt an der gedruckten Zeitung. Ich würde aber nicht ausschließen, dass Tageszeitungen irgendwann nur noch am Wochenende in Papierform erscheinen. Auf der Uni habe ich gelernt, dass ein neues Medium ein altes nicht verdrängt. Ich glaube nicht, dass Zeitungen und Magazine komplett verschwinden. Das generelle Problem ist, dass die Bereitschaft, für etwas zu zahlen, online eine ganz andere ist. Für Onlineinhalte zu bezahlen, gilt speziell in Österreich fast schon als unerhört.

Fiala: Wobei sich das gerade im letzten Jahr stark gewandelt hat, ich stolpere immer öfter über irgendwelche Links, die dann plötzlich hinter einer Paywall stehen. Das finde ich auch gut. Je exklusiver und je besser recherchiert etwas ist, desto stärker hat das seine Berechtigung. Auch wir überlegen, wie wir damit umgehen. Online wird nicht mehr ewig gratis sein.

Huber: Zumindest nicht alles. Ich halte es für wichtig, dass es online viel gratis gibt. Wir haben eine erste Aushebung gehabt von Kurier Plus, da sind im Sportressort mit Abstand die meisten Leute über aufwendig recherchierte Rapid-Geschichten gewonnen worden. An dem Text, wie viel Rapid für den Vergleich mit der Strabag zum Stadionbau gezahlt hat, bin ich aber auch monatelang gesessen. Wenn die Leute sogar online dafür zahlen, ist das zwar eine Bestätigung der Arbeit, gleichzeitig hat mich aber auch erschreckt, wie viele Geschichten aus den verschiedensten Ressorts mit dem Plus-Zeichen komplett abstinken. Die Leute wägen offensichtlich ganz genau ab, wofür sie Geld ausgeben.

Selbst wenn die Rapid-Strabag-Geschichte viele Leser gehabt hat, monatelange Recherche wird das trotzdem nicht finanzieren.

Huber: Nein, das glaube ich auch nicht. Wenn man denkt: Sportzeitung, Sportwoche, Sportmagazin, Color of Sports – alles eingestellt. Der Ausblick für Print ist schon negativ, da geht es auch massiv um Arbeitsplätze.

Fiala: Auch 90minuten.at würde es nicht geben, wenn da nicht extrem viel Herzblut drinstecken würde. Ich habe mir nie ausgerechnet, was ich für meine Arbeitszeit zurückbekomme, wahrscheinlich hätte ich mehr davon, wenn ich Zettel austeilen würde.

Blumenau: Es war immer schon der zentrale Faktor, dass Menschen so etwas aus sich heraus wollen und durchsetzen. Mir wäre kein Medium bekannt, in dem die Direktive kommen würde: Macht kritischen Fußballjournalismus, das brauchen wir unbedingt. So etwas passiert meistens gegen die Interessen von oben und gegen die ökonomischen Wahrheiten, die einem vermittelt werden. Das wird sich auch nicht ändern.

Was kann der ballesterer abdecken, das Sie in Ihren Medien nicht abdecken können? Warum sollte es uns weiter geben?

Huber: Ich habe den ballesterer bei einer Ringvorlesung über Fußball auf der Uni kennengelernt. Dort haben Studienkollegen ein Heft mit einem Polizeiauto ausgeteilt – die vierte Ausgabe. Seither verfolge ich das Magazin und habe eine große Entwicklung gesehen – inhaltlich und optisch. Das ist bemerkenswert und allein schon Grund, dass es nicht zu Ende gehen darf.

Fiala: Weil ihr interessante Geschichten schreibt, die sonst niemand schreibt. Weil ihr unaufgeregt und nicht dem täglichen Druck ausgeliefert seid, dem Zeitungen und noch viel mehr Onlinemedien ausgeliefert sind.

Blumenau: Es ist ja schon das Cover ein Spaß und eine optische und haptische Freude. Und es ist auch dieser spezielle bündelnde Blick, der über alles schauen und sich dann die relevanten Aspekte rausklauben kann. Daraus könnt ihr eine Geschichte machen, auf die wir wahrscheinlich nie im Leben kommen würden. Weil uns dieser Blick fehlt, der einem monatlich erscheinenden Medium innewohnt. Das ist ein enormer Vorteil und enormer Genuss dazugekommen. (Moritz Ablinger, Jakob Rosenberg, 26.3.2020)