498.000 Menschen lesen laut Media-Analyse 2019 täglich den STANDARD.

Foto: Heidi Seywald

Wieviele Menschen lesen welche Tageszeitung täglich, welche Wochenzeitung und welches Magazin wöchentlich oder monatlich? Die Media-Analyse (MA) veröffentlichte am Donnerstag die aktuellen Daten über das Gesamtjahr 2019.

15,7 Prozent bei Höchstgebildeten

498.000 Leserinnen und Leser weist sie dem STANDARD aus, das entspricht 6,6 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 14 Jahren. Die Wochenend-Reichweite liegt nun bei 6,8 Prozent. Bei Akademikern weist die MA dem STANDARD 15,7 Prozent aus, der "Krone" 10,9 und der "Presse" 10,6 Prozent Reichweite.

Geänderte Frage

Die Media-Analyse ist die größte Printreichweitenstudie in Österreich mit mehr als 15.000 Interviews pro Jahr. Sie fragt bei Tageszeitung, welchen Titel die Interviewten gestern "gelesen oder durchgeblättert" haben.

Die Media-Analyse fragt seit Mitte 2017 auch nach der E-Paper-Nutzung. Ab 2019 präzisiert sie diese Frage und definiert E-Paper als "völlig gleiche elektronische Kopie der Printausgabe", "nicht die Internetseite einer Zeitung/ Zeitschrift".

Die Frage nach den Zeitungen, die man "in der Hand gehabt hat, um sie zu lesen oder durchzublättern", präzisiert nun: "Denken Sie daran, es geht sowohl um die auf Papier gedruckte wie auch um die elektronische Ausgabe, dem sogenannten e-Paper. Das e-Paper ist die völlig gleiche elektronische Kopie der Papierausgabe und hat auch die gleichen Inhalte. Das e-Paper sieht so aus wie die gedruckte Ausgabe und wird z.B. auf dem Computer, Smartphone, Tablet etc. gelesen. Es handelt sich dabei NICHT um die Internetseite (bzw. Homepage/Website) einer Zeitung" (oder Zeitschrift).

Bis 2019 fragte die Media-Analyse: "Denken Sie daran, es geht sowohl um die auf Papier gedruckte wie auch um die völlig gleiche elektronische Ausgabe von Zeitschriften, dem sogenannten e-Paper."

Diese Präzisierung dürfte sich auf die Angaben über die Zeitungsnutzung ausgewirkt haben, insbesondere beim online sehr stark genutzten STANDARD. Die Media-Analyse wies dem STANDARD ein Jahr zuvor, in ihren Jahresdaten für 2018, 7,8 Prozent Reichweite aus.

Reichweiten österreichischer Tageszeitungen 2019 im Überblick

Die nationalen Reichweiten der österreichischen Tageszeitungen im Überblick ("Wiener Zeitung", "Volksblatt" beteiligen sich nicht an der Media-Analyse und werden deshalb zwar erhoben, aber nicht ausgewiesen):

Rang 1 für STANDARD bei Akademikern unter Tageszeitungen

Die Media-Analyse erhebt die Reichweiten auch nach demografischen Merkmalen, etwa Bildung, Haushaltseinkommen, Wohnort und Kaufinteressen – sie wird insbesondere zur Werbevermarktung eingesetzt.

Die Reichweiten der Tageszeitungen in der Media-Analyse bei Absolventen von Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen:

Signifikante Veränderungen im Zeitungsmarkt

Neben dem signifikant geringeren Wert für den STANDARD gibt es laut Media-Analyse auch bei anderen Titeln statistisch aussagekräftige Veränderung zur MA 2018:

  • Die "Salzburger Nachrichten" verloren bundesweit signifikant von 3,4 auf 2,9 Prozent Reichweite.
  • "Österreich", die Kaufvariante der Tageszeitung aus der Fellner-Mediengruppe, gab bundesweit signifikant Reichweite von 6,9 auf 5,2 Prozent ab. Ende Juni 2018 (korrigiert, zunächst stand hier 2019) benannte die Mediengruppe die Gratisvariante um – bis dahin hieß sie ebenfalls "Österreich", seither wie andere Medien der Fellner-Familie "Oe24". Die kombinierte Reichweite von "Österreich" und "Oe24" stieg signifikant von 8,0 anno 2018 auf 8,8 Prozent 2019.
  • Die kleine regionale "Neue Vorarlberger Tageszeitung" verlor bundesweit signifikant von 0,5 auf 0,3.
  • Bei den Wochenendreichweiten verloren "Österreich" (Sonntagausgabe) von 6,6 auf 5,4 Prozent und der STANDARD (Samstagausgabe) von 7,7 auf 6,8.

"Die Presse" liegt – statistisch nicht signifikant – nach 4,6 Prozent anno 2018 nun bei 4,2 Prozent Reichweite an Wochentagen und am Wochenende (Sonntagausgabe) nach 4,6 nun bei 4,3 Prozent Reichweite.

Bewegung in den Bundesländern

Signifikante Veränderungen in den Bundesländern laut Media-Analyse:

In Vorarlberg verloren sowohl "Vorarlberger Nachrichten" als auch "Neue Vorarlberger Tageszeitung".

In Salzburg legte die "Kronen Zeitung" (Wochenschnitt und am Wochenende) Reichweite zu, die "Salzburger Nachrichten" gaben signifikant ab.

In Oberösterreich legte die "Krone" am Sonntag zu, "Österreich" verlor am Sonntag, die wöchentliche kostenlose Bezirksrundschau gab signifikant nach.

In Kärnten verloren die kostenlosen 14täglichen Kärntner Regionalmedien.

In der Steiermark legte die "Kleine Zeitung" signifikant zu.

Im Burgenland gaben der STANDARD (Wochenschnitt) und "Die Presse" (Sonntag) nach.

In Niederösterreich verloren die "Krone" (Wochenschnitt) und "Österreich" (Sonntag) signifkant.

In Wien gab es Rückgänge beim STANDARD (Wochenschnitt, Wochenende), bei "Österreich" (Wochenschnitt, Wochenende) und bei der "Wiener Bezirkszeitung".

Signifikante Veränderungen bei Magazinen

Im Magazinmarkt gab es eine Reihe signifikanter Veränderungen gegenüber der Media-Analyse 2018 – nach unten etwa bei "News", "Weekend", "Gewinn", "Woman" und "Wienerin" – alle hier angeführten Veränderungen sind auf nationaler Basis und laut Media-Analyse statistisch aussagekräftig.

  • "News" geht von wöchentlich 4,4 auf 4,0 Prozent zurück.
  • Das 14tägliche "Woman" von 4,7 auf 4,0.
  • Das kostenlose "Weekend Magazin" von 12,6 auf 11,0 Prozent.
  • Der monatliche "Gewinn" von 3,1 auf 2,5.
  • Die monatliche "Wienerin" verlor von 2,9 auf 2,4.
  • Die monatliche "Maxima" (Rewe-Gruppe) verlor von 5,0 auf 3,9.
  • Die monatliche "ORF Nachlese" steigerte sich signifikant von 4,9 auf 5,5.
  • "Schöner Wohnen" legte von 3,0 auf 3,5 zu.
  • "Sport aktiv" von 1,3 auf 2,0.
  • "Eltern" verlor von 1,4 auf 1,1.

Reichweitenstärkste Print-Plattform bleiben die wöchentlichen Gratiszeitungen der Regionalmedien Austria (RMA) mit gemeinsam 46,8 Prozent Reichweite (über 127 verschiedene regionale Gratistitel wie "Bezirksblätter", "Wiener Bezirkszeitung", "Meine Woche").

(fid, 26.3.2020)