Das Coronavirus sorgt dafür, dass für rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit im Moment Ausgangsbeschränkungen gelten. Reisen sind gerade praktisch unmöglich. Wen das Fernweh packt, der muss kreativ werden. Einen Hauch internationales Flair in die eigenen vier Wände zaubern ist dabei ganz einfach – zum Beispiel mit den richtigen Kochrezepten. Wenn schon die Pizza vom Lieblingsitaliener einen nicht in Urlaubsstimmung versetzen kann, bietet das Kochbuch "Reisehunger – die besten Rezepte zwischen USA & Singapur" einige Alternativen zum selbst Nachkochen.

Wer sich gerade jetzt an neue Rezepte wagt, sollte aber einige Dinge beachten. So will niemand für ein Essen in mehrere Geschäfte rennen müssen. Idealerweise ist das Rezept dann auch für eine kleine Gruppe oder auch eine Einzelperson umsetzbar, denn Social Distancing, also das Vermeiden von Sozialkontakten, ist das Gebot der Stunde. Die folgenden drei Rezepte aus "Reisehunger" sind für diese spezielle Situation besonders gut geeignet.

Vorspeise: Ein Gang über einen türkischen Markt

Gemüse, frische Kräuter und ein selbstgemachtes Dressing: Der Start ins Reise-Menü könnte kaum gesünder ausfallen.
Foto: Antonia Rauth

Dieser türkische Bohnensalat "Piyaz" ist ideal für die Quarantänesituation geeignet. Dosenbohnen können wunderbar auf Vorrat gelagert werden, die frischen Zutaten gibt es in jedem Supermarkt. Die Zubereitung ist außerdem kinderleicht – einfach alles kleinschneiden und mit dem Dressing mischen, hält sich auch über Stunden gut.

Für 2 bis 3 Portionen

1 Dose Cannellini-Bohnen

1 rote Zwiebel

2 Spitzpaprika (eine rot, eine grün)

1 Chilischote

1/4 Bund Petersilie

1 Teelöffel Tahini (Sesampaste, nach Belieben)

1 Esslöffel Zitronensaft

40 bis 50 ml Olivenöl

2 bis 3 Esslöffel Weißweinessig

Salz, Pfeffer, Pul biber (nach Belieben)

Hauptgang: Ein lauer Sommerabend in einem französischen Bistro

Flammkuchen sind ein traditionelles Gericht aus dem Elsass. Und echtes Soul-Food!
Foto: Antonia Rauth

Die französische Küche ist mit ihrer Opulenz und Vielfalt nicht immer ideal in der momentanen Situation, wo weniger gerade mehr ist. Perfekt geeignet ist dafür aber das typische Gericht des Elsass: der Flammkuchen. Für den Teig aus Wasser, Mehl, Olivenöl und Germ (im Notfall auch Trockenhefe) ist das meiste in jedem Haushalt vorrätig. Beim Belag schlägt "Reisehunger" Ziegenkäse und Birnen vor – hier sind der Kreativität aber keine Grenzen gesetzt.

Für 2 Flammkuchen

Teig:

1/3 Würfel Hefe (circa 15 g)

300 g Mehl (50 g davon Roggenmehl)

1 Esslöffel Olivenöl

Salz

Belag:

200 g Crème fraîche

50 g Obers

2 rote Zwiebeln

2 feste Birnen

100 g milder Ziegenfrischkäse

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Im Ofen bei 250° circa 10 Minuten backen

Nachtisch: Ein Nachmittag im Schatten in einem portugiesischen Café

Saftig und süß: Dieser Mandelkuchen macht süchtig.
Foto: Antonia Rauth

Dieser "Kochlöffelkuchen" ist an den portugiesischen Toucinho do céu, auf Deutsch Himmelsspeck, angelehnt, dabei aber nicht ganz so reichhaltig. Der Kuchen ist sehr saftig, sodass er sich über einige Tage aufbewahren lässt. Allerdings schmeckt er so gut, dass das nur selten vorkommt. Die Zubereitung ist ganz einfach – alle Zutaten werden in einer Schüssel verrührt und dann in einer Backform (für ein ganzes Blech doppelte Menge verwenden) circa 40 Minuten lang bei 180 Grad Celsius gebacken.

Für 12 bis 16 Stücke:

50 g ganze Mandeln (grob gehackt, zur Dekoration)

75 g geschmolzene Butter

225 g Zucker

3 Eier

1 Esslöffel Amaretto oder Cognac

200 g gemahlene Mandeln

knapp 1/2 Teelöffel feines Meersalz

1/4 bis 1/2 Löffel Fleur de Sel (ebenfalls zum darüberstreuen, für die Kruste)

(Antonia Rauth, 31.3.2020)

Das Kochbuch "Reisehunger – die besten Rezepte zwischen Singapur & USA" von Nicole Stich ist erstmals 2016 im Gräfe-und-Unzer-Verlag erschienen.
Foto: GU/Oliver Seidel