Florence Kasumba (Anais Schmitz) und Maria Furtwängler (Charlotte Lindholm) im "Tatort".

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Hui, das geht aber schnell. Nur Sekunden nach Beginn des Sonntags-Tatorts schwebt Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) schon in Lebensgefahr. Ein offenbar verwirrter Mann hat Krieg im Kopf (so auch der Titel) und will die Kommissarin töten.

Ihre neue Kollegin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) muss ihn erschießen, was beiden Frauen zusetzt. Erstaunlicherweise dürfen sie dennoch ermitteln und finden heraus, dass der Mann Soldat war.

Schon wieder ein Tatort über einen, der vom Auslandseinsatz der Bundeswehr traumatisiert heimgekommen ist, denkt man ein bisschen missmutig, muss aber alsbald Abbitte leisten.

Es geht nicht um unverarbeitetes Geschehen im Krisengebiet, in dem Fall Mali, sondern um etwas ganz Großes. Um Mindcontrol und Brainhacking, um Stimmen und Gefühle, die Soldaten quasi eingepflanzt werden, was in Mali grässlich schiefgelaufen ist und zu sechs Toten geführt hat.

Der Tatort sei "ziemlich nah an der Realität", versichert in der Pressemappe Christopher Coenen vom Karlsruher Institut für Technologie. Für die weniger Informierten ist es allerdings ein zu wilder Mischmasch um einen Rüstungskonzern, sehr spezielle Kampfhelme und Ideen, die auf die Nazis zurückgehen.

Wer es mit Verschwörungen und Militärgeheimdienst nicht so wirklich hat, kann sich auf einen Kuss freuen, der zwischen den beiden Alpha-Kommissarinnen, die sich erst noch zusammenraufen müssen, für interessante Dynamiken sorgen könnte. Davon erfahren wir hoffentlich beim nächsten Mal. (Birgit Baumann, 28.3.2020)