"Medien sind Teil der zentralen Infrastruktur der Demokratie", betonte Drozda.

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SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda fordert die Regierung dazu auf, ein Hilfspaket für die heimischen Medien zu schnüren. Er schlägt vor, dass der Bund für drei Monate die Hälfte der Druck- und Vertriebskosten der Printmedien übernimmt. Außerdem wünscht er sich, dass die Regierung vermehrt Inserate bucht, um den Rückgang der Werbeeinnahmen zu kompensieren.

Renaissance klassischer Medien

"Medien sind Teil der zentralen Infrastruktur der Demokratie", betonte Drozda gegenüber der APA. Die klassischen Medien erlebten derzeit zwar erfreulicherweise eine Renaissance, gleichzeitig seien sie aufgrund der Krise stark von sinkenden Werbeeinnahmen betroffen.

Um dem entgegenzuwirken, sollte die Regierung in einem Ausmaß, der den Ausfall privater Inserate weitgehend kompensiert, inserieren – sowohl in Print- als auch in Onlinemedien sowie im Privatradio- und Fernsehen, findet Drozda. Beworben werden sollten sowohl die Hilfs- und gesundheitlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus als auch der lokale Handel. Zudem sollte die im Regierungsprogramm geplante Digitalförderung rasch auf den Weg gebracht werden, fordert er.

Auch in Deutschland wird Hilfe gefordert

In Deutschland fordert der Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) staatliche Unterstützung für die Zeitungsverlage gefordert. "Die etablierten Medien sind in solchen Zeiten der Kitt für die Gesellschaft", sagte Wolff der "Saarbrücker Zeitung" vom Samstag. Der BDZV-Chef verwies auf einen Anstieg um bis zu 150 Prozent bei den Zugriffszahlen auf die digitalen Angebote der Verleger. Der Markt bei den Printausgaben sei stabil.

Allerdings gebe es massive Einbrüche im Werbegeschäft, sagte Wolff der Zeitung. "Essenziell ist aus unserer Sicht eine staatliche Förderung der Zeitungszustellung", sagte Wolff. So bliebe die Unabhängigkeit der Redaktionen gewahrt, betonte er weiter. (red, 28.3.20)