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Brasiliens Jair Bolsonaro wird regelmäßig die Verharmlosung der Coronakrise vorgeworfen.

Foto: REUTERS/Ueslei Marcelino

Was haben der Brasilianer Jair Bolsonaro und der Venezolaner Nicolás Maduro gemeinsam? Richtig, beide sind Staatspräsidenten. Aber auch richtig: Beide äußerten sich in sozialen Medien zum Coronavirus – und beider Beiträge wurden wegen Verbreitung von Falschinformationen gesperrt, wie The Verge" berichtet.

Unqualifizierte Aussagen

Bolsonaro verharmloste bereits in der jüngeren Vergangenheit die Gefahr des Coronavirus, als er sich über den "kleinen Schnupfen" und die "Medienhysterie" lustig machte. Am Wochenende bestätigte er auf Twitter diese Stoßrichtung, schrieb, dass Ausgangsbeschränkungen übertrieben seien. In einem auch auf Facebook veröffentlichten Video pries er zudem das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin als effektive Waffe gegen Covid-19 an – obwohl dies wissenschaftlich noch gar nicht belegt ist.

Twitter und Facebook löschten daraufhin besagte Bolsonaro-Beiträge. "Wir wollen unseren Usern helfen, zuverlässige Informationsquellen zu finden", kommentierte Twitter. Auch Venezuelas Präsident Maduro erlitt dasselbe Schicksal, nachdem er ebenso ein vermeintliches Heilmittel angepriesen hatte. Am Freitag wurde dies auch dem Ex-Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, zum Verhängnis.

Entschlosseneres Vorgehen

Internetriesen wie Facebook, Google und Twitter hatten erst Mitte März angekündigt, gemeinsam gegen Falschinformationen im Netz rund um die Coronavirus-Pandemie vorgehen. "Wir arbeiten eng zusammen an Bemühungen zum Umgang mit Covid-19", erklärten die Konzerne in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Betrügerische und falsche Informationen sollten von den Online-Plattformen entfernt werden. Dagegen sollten verlässliche Informationen besonders hervorgehoben werden. Wichtig sei auch eine Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden in aller Welt, hieß es damals. (red, 31.3.2020)