Medizinische Geräte hat der Iran wohl angesichts der Corona-Krise besonders nötig.

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Berlin – Europa und der Iran haben mit vielen Monaten Verspätung das erste Geschäft über die Tauschbörse Instex abgewickelt, die trotz der harten US-Sanktionen zumindest einen eingeschränkten Handel mit der Islamischen Republik möglich machen soll. Die erste Transaktion über Instex habe die Ausfuhr medizinischer Geräte aus Europa in den Iran ermöglicht, teilte das deutsche Außenministerium mit.

Die Lieferung sei bereits im Iran angekommen. "Nachdem die erste Transaktion jetzt abgeschlossen ist, wird Instex mit der iranischen Spiegelorganisation STFI an weiteren Transaktionen arbeiten und den Mechanismus weiterentwickeln", kündigte das Auswärtige Amt, das sich auch im Namen Frankreichs und Großbritanniens äußerte, am Dienstag in Berlin an.

Die Europäer gründeten Instex, um Firmen vor den harten Sanktionen zu schützen, die die USA nach ihrem einseitigen Ausstieg aus dem Atomabkommen gegen den Iran verhängt hatten und die auch ausländische Unternehmen treffen. Ziel ist, den Handel mit dem Iran zumindest in Teilen aufrechtzuerhalten und damit die Wiener Atomvereinbarung von 2015, aus der sich die USA zurückgezogen haben, zu retten. In einer ersten Phase sollen über Instex nur humanitäre Güter in den Iran geliefert werden, später dann auch andere Produkte. Ursprünglich sollte Instex bereits im vergangenen Sommer die erste Transaktion abwickeln. (APA, 31.3.2020)