Die kleine Marili verhalf Marlen Haushofer zu erstem Erfolg. In der Novelle "Das fünfte Jahr" beschreibt die oberösterreichische Autorin ein Jahr aus der Perspektive des fünfjährigen Mädchens. Das erste Buch jedoch, das die meisten mit der Schriftstellerin verbinden, ist ohne Zweifel "Die Wand". Die Geschichte der hinter einer unsichtbaren Wand isolierten namenlosen Erzählerin fesselt und berührt nach wie vor ihre Leserinnen und Leser.

"Heute, am fünften November, beginne ich mit meinem Bericht. Ich werde alles so genau aufschreiben, wie es mir möglich ist. Aber ich weiß nicht einmal, ob heute wirklich der fünfte November ist": So beginnt der Roman mit der Beschreibung eines Gemütszustands, den aktuell wohl einige nachvollziehen können.

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Foto: antonius

"Die Tapetentür", "Wir töten Stella", "Die Mansarde": Um das Leben von Frauen in traditionell-konservativen Geschlechterrollen, um gutbürgerliche Enge geht es oft in den Geschichten der Autorin, die, früh verstorben, zunächst in Vergessenheit geriet und deren Werke im Zuge der zweiten Welle der Frauenbewegung wiederentdeckt wurden. Daneben verfasste Haushofer unter anderem mit "Brav sein ist schwer" oder "Bartls Abenteuer" auch Kinderbücher.

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