Die Coronakrise treibt die Digitalisierung stark voran – oft aus einem Muss heraus, denn wegen des Versammlungsverbotes dürfen auch beispielsweise Hauptversammlungen nicht mehr abgehalten werden. Nun hat die Mayr-Melnhof Karton AG als allererste österreichische Firma zu einer digitalen Hauptversammlung eingeladen.

Details zur Abhaltung der "Digi-HV" am 29. April seien vorerst aber noch offen, erläuterte ein Unternehmenssprecher. Die entsprechende und noch notwendige COVID-19-Verordnung durch das Justizministerium ist noch in Arbeit.

Noch Fragen zu klären

"Wir gehen davon aus, dass wir am 8. April wissen werden, wie wir die virtuelle Hauptversammlung abhalten können. Es geht um die Fragen, wie übertragen wir die HV, wie stimme ich als Aktionär ab, wie stelle ich als Aktionär Fragen, wer stellt diese Fragen dann für den Aktionär, wie funktioniert die Stimmrechtsvertretung – also um die Frage, wie schaut die Speisekarte aus? Das Menü wird in einer Woche vorliegen", erläuterte der Sprecher gegenüber der APA.

Die allermeisten Unternehmen haben ihre im Frühjahr geplanten Hauptversammlungen verschoben oder abberaumt. Kenner rechneten am Mittwoch gegenüber der APA aber damit, dass wohl viele Unternehmen dem Beispiel der Mayr-Melnhof Karton folgen könnten, sobald die COVID-19-Verordnung vorliegt und sie dann zu digitalen Hauptversammlungen einladen.

Hauptversammlungen haben viele wichtige Gründe. Einer davon ist etwa die Entlastung des Vorstands. Am Freitag soll im Parlament auch ein Gesetz beschlossen werden, das es der Finanzmarktaufsicht (FMA) ermöglicht entsprechende Fristen nach einem begründeten Antrag oder aus Gründen der Finanzmarktstabilität zu erstrecken. (APA, 01.04.2020)