Homeoffice, E-Learning, Kinder bespaßen, Wäsche, aufräumen, einkaufen und kochen. Die aktuelle Situation fordert von uns Multitasking auf mehreren Ebenen.

Fein, dass die schnelle Küche, die dann notwendig wird, auch eine gute sein kann. Meine Kolleginnen Helga Gartner, Petra Eder und ich haben unser Einkaufs- und Kochverhalten für eine Woche beobachtet. Heraus kamen drei Gerichte, die Möglichkeiten für zahlreiche Querverwertungen bieten. So könnten Sie morgen Nudeln kochen, sie mit Bärlauch versehen und Reste tags darauf als Gemüse-Nudel-Auflauf überbacken. Oder sonntags ein Hendl in den Ofen schieben und Semmelknödel rollen. Knödel mit Ei und Salat am Montag, Hendlsuppe mit Palatschinken als Hauptspeise dienstags, und mittwochs selbige Palatschinken mit Spinat. Schon ist die Woche kulinarisch gut geplant.


Von Nudeln und Bärlauch

Bärlauchnudeln
Foto: Nina Wessely

Wer sich Nudeln aussucht, hat natürlich leichtes Spiel. Nicht umsonst waren sie in Coronas Anfängen gleich nach dem Klopapier vergriffen. Nudeln mit Sauce – Tomate, Pesto, aglio, olio e peperoncino, also nur mit Olivenöl, Chili und Knoblauch, Fisch und Faschiertes: Alles geht. Die angeführte Pasta hat aber noch einen Kniff – die grünen Flankerln auf dem Foto sind Bärlauchschnipsel. Der schießt gerade so gut wie an jedem Ort, an dem mehr als drei Bäume stehen, aus dem Boden. Wer also den nächsten Einkauf noch ein bisschen hinauszögern und trotzdem nicht auf Grünzeug verzichten möchte, der nimmt beim nächsten Luftschnappen einfach ein paar Hände voll Bärlauch mit und mixt diese mit Nudeln. Schmeckt herrlich und ist in der Hofpause des E-Learnings allemal fertig zubereitet.

Bärlauchnudeln

Für 2 Personen

1 Zwiebel

3 Hände voll Bärlauch

4 Blätter Schinken (etwa 100 g)

300 g Spaghetti (je dünner, desto besser)

50 g Schlagobers

20 g Butter

Parmesan zum Drüberreiben

Salz, Pfeffer

Wasser zum Kochen bringen, Salz hinzufügen und Nudeln einige Minuten, je nach Anleitung auf der Verpackung, im wallenden Wasser ziehen lassen. In der Zwischenzeit Zwiebel klein schneiden und in Olivenöl anrösten. Bärlauch sowie Schinken klein schneiden. Sind die Nudeln fertig gekocht, abseihen, mit etwas Butter verfeinern und auf die warme Platte stellen. Schinken und Bärlauch hinzufügen, umrühren. Schlagobers hinzufügen. Noch einmal aufwärmen lassen, mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. (niw)

Reis, Reis, Baby

Gemüse-Eier-Reis
Foto: Helga Gartner

Reis ist, einmal gekocht, ein leicht verderbliches Lebensmittel. Er muss daher kalt gelagert werden, und das auch nicht länger als zwei Tage. Das sollte aber niemanden davon abhalten, gleich etwas mehr Reis zu kochen. Während er zum Beispiel frisch gekocht zum Fischcurry gereicht wurde, entsteht aus den Resten am nächsten Tag mit Gemüse und Eiern ein neues, völlig anderes Gericht. Das ist auch eine gute Gelegenheit, die Gemüselade nach nicht mehr ganz Frischem zu durchforsten. Der Reis lässt sich damit ebenso gut aufpeppen wie mit Resten vom Brathendl. Und länger als eine halbe Stunde braucht man für die Zubereitung sicher nicht.

Gemüse-Eier-Reis

Für 2 Personen

100–150 g gekochter Basmatireis

1 Frühlingszwiebel

1 Karotte

1 roter Spitzpaprika

1 großer Kräuterseitling

oder 3–4 braune Champignons

2 EL Wok- oder Erdnussöl

1–2 EL Sojasauce

4 Eier

Salz, Pfeffer

Die Frühlingszwiebel in schmale Ringe schneiden. Den grünen Teil zur Seite legen. Den Spitzpaprika halbieren, die Kerne entfernen und in feine Streifen schneiden, die Karotte dünn stifteln und die Pilze in Scheiben schneiden. Die Eier in eine Schüssel schlagen und mit Salz, Pfeffer, Sojasauce und einem Schuss Sesamöl verquirlen. In einer Wokpfanne das Öl erhitzen und das Gemüse darin anbraten. Dann den Reis dazugeben und unter Rühren scharf anbraten. Die Hitze zurücknehmen und die Eier einrühren. Weiter rühren und, wenn sie gestockt sind, die restlichen Frühlingszwiebelringe drüberstreuen und servieren. (hgg)

Hendl, gut verpackt

Quesadillas mit Resten vom Brathuhn
Foto: Petra Eder

Ein Brathuhn eignet sich perfekt zur Resteverwertung. Was vom Hendlessen übrig ist, kann gleich zweifach genützt werden. Die Karkasse ergibt, mit Gemüse und Gewürzen ausgekocht, eine wunderbare Suppe für ein Risotto. Die Fleischreste – beispielsweise die oft nicht so beliebte trockenere Brust – machen sich vorzüglich in einer Tortilla zusammen mit Salat, Schwammerln und/oder diversem Gemüse sowie geriebenem Käse. Beim Schneiden der Zutaten können alle zusammenhelfen, beim Füllen jedes Familienmitglied nach Gusto auswählen. Die Zutaten hier sind nur eine von vielen Möglichkeiten, am besten man lässt sich vom Kühlschrankinhalt inspirieren. Wer keine Tortillafladen hat, kann sie leicht selbst herstellen, eine Anleitung gibt es in der USA-Essbar hier:

Brathuhn-Restl-Quesadillas

Für 2–3 Personen

4–6 Tortillafladen

Fleischreste vom Brathuhn

250 g Champignons

100 g Käse (Gouda, Emmentaler)

50 ml Schlagobers oder Crème fraîche

Gemüse (Paprika, Lauch oder Zwiebel)

Salat (Rucola, Chinakohl ...)

Salz, Pfeffer, evtl. frische Kräuter

Gemüse in Streifen schneiden und eventuell anbraten. Salat vorbereiten, Schwammerln schneiden und in Öl anbraten. Den Käse reiben. Fleisch zerkleinern, in einer Pfanne erwärmen, mit Obers oder Crème fraîche vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls gewünscht, stärker würzen, zum Beispiel mit Chili oder frischen Kräutern. Die Tortillafladen mit Fleisch, Gemüse, Schwammerln, Käse, Salat zur Hälfte belegen und zusammenklappen. In einer heißen Pfanne von beiden Seiten kurz anbraten und servieren. (ped, 2.4.2020)