Ungewisses für Sarah Puntigam.

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Wien – Durch die Verschiebung der Männer-EM und der Olympischen Sommerspiele wegen der Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr wird die Frauen-Fußball-Europameisterschaft aller Voraussicht nach statt 2021 erst 2022 über die Bühne gehen. Darauf habe man sich bei der am Mittwoch abgehaltenen Videokonferenz der Uefa mit den 55 Mitgliedsverbänden geeinigt, verlautete der dänische Verband am Donnerstag.

Österreich war bei der Sitzung durch Thomas Hollerer vertreten. "Wenn man sich die neue Terminkonstellation im Sommer 2021 mit der neu angesetzten EM der Männer sowie den Olympischen Spielen anschaut, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Frauen-EM analog dazu ebenfalls verschoben wird, zumal es ja auch ein olympisches Turnier der Frauen gibt. Die Uefa arbeitet derzeit an entsprechenden Plänen", sagte der ÖFB-Generalsekretär am Donnerstag der APA.

Keine Überschneidung

Die Spielerinnen müssen dadurch zumindest ein Jahr länger auf das nächste Großereignis warten, empfinden das aber im Sinne des Frauenfußballs und wegen der abseits von Männer-EM und Olympia deutlich größeren Aufmerksamkeit dem Vernehmen nach als richtige Entscheidung. "Natürlich finde ich es besser, wenn es zu keiner Überschneidung kommt", hatte etwa ÖFB-Teamstütze Sarah Puntigam schon zuletzt angesichts einer etwaigen wenige Tage betreffenden Kollision mit dem Männer-Turnier gemeint.

Priorität hat für die Frankreich-Legionärin und ihre ÖFB-Kolleginnen aber ohnehin zuerst eine andere Sache, nämlich die EM-Qualifikation einmal zu meistern. "Für uns ist es als allererstes wichtig, die nötigen Punkte in der Quali zu sammeln, das steht ganz oben, dann kann man sich weiter über das Thema EM unterhalten", betonte Stürmerin Nicole Billa. Wie die Uefa die Sache regle, liege auch nicht in der eigenen Hand. "Ich bin selber gespannt, was am Ende dabei rauskommt", so die Tirolerin.

Nachholen

Die mittwöchige Entscheidung der Uefa, die Juni-Länderspiele allesamt abzusagen, hat den EM-Quali-Plan der ÖFB-Frauen weiter durcheinandergebracht. Nach dem bereits zuvor verschobenen Heimspiel gegen Frankreich wurden nun auch die Auswärtspartie in Frankreich und die Heimpartie gegen Serbien vertagt. Nachholtermine müssen allesamt noch gefunden werden. "Die Partien sollen im Oktober/November nachgeholt werden", so Hollerer.

Weitergehen soll es für das ÖFB-Team in der Qualifikation am 22. September mit dem Gastspiel in Kasachstan. Die Truppe von Teamchef Dominik Thalhammer hält nach vier Siegen beim Punktemaximum und führt damit die Gruppe G an. Drei Zähler dahinter liegt Serbien, das eine Partie mehr ausgetragen hat. Der Dritte Frankreich hat erst zwei Partien absolviert und diese gewonnen.

Fix nicht zur Austragung kommt übrigens die Frauen-U19-EM im Sommer. Noch offen ist, wie mit der U17-EM umgegangen wird, da diese auch als Qualiturnier für die U17-WM dient. Österreich ist in der Eliterunde, der letzten Quali-Phase, noch vertreten. Bei den Männern ist es genau umgekehrt. Da wurde die U17-EM fix abgesagt und die U19-EM vorerst verschoben. Der Grund ist auch hier derselbe, da es bei diesem Turnier um die Tickets für die U20-WM geht. (APA, 2.4.3030)