Die geplanten Kündigungen finden vorerst nicht statt, das AMS hat Laudamotion abblitzen lassen.

Foto: Imago

Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat der Laudamotion einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Airline, die zur irischen Billigfluglinie Ryanair gehört, hatte mehr als 500 Mitarbeiter im Frühwarnystem des AMS zur Kündigung angemeldet – auf Kurzarbeit hatte man sich mit der Gewerkschaft Vida nicht einigen können.

Am 1. April hat nun das für Laudamotion zuständige AMS Niederösterreich einen Bescheid erlassen, mit dem diese Anzeige zur Kündigung zurückgewiesen wird. Laut Gewerkschaft Vida, die den Mitarbeitern am Donnerstagabend informiert hat, begründet das AMS seine Entscheidung damit, dass der Betriebsrat nicht eingebunden worden sei – was aber gesetzlich so vorgesehen ist.

Laudamotion vertritt allerdings die Rechtsansicht, dass die Fluglinie keinen rechtmäßigen Betriebsrat hat – was Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaft Vida anders sehen. Der Streit darüber hat indirekt zu den – nun zurückgewiesenen – Kündigungsanmeldungen geführt, denn eine Regelung zu Kurzarbeit (wie es sie fürs Bodenpersonal gibt) konnte nicht gefunden werden.

Termin vom 1. April geplatzt

Auch da braucht es Betriebsvereinbarungen oder Verträge mit jedem einzelnen Mitarbeiter. Wie berichtet ist ein Termin beim AMS zu diesem Thema am 1. April geplatzt: Es war kein Unternehmensvertreter erschienen. Wie es bei der Entscheidung über Kurzarbeit weitergeht ist offen, Laudamotion muss dem AMS noch Unterlagen nachreichen.

Die Airline fühlt sich von der Regierung in der Frage Kurzarbeit gegenüber Konkurrenten AUA benachteiligt, die Lufthansa-Tochter hat ja fast alle ihre Mitarbeiter im staatlich geförderten Kurzarbeitsprogramm untergebracht. In einem Brief an Arbeitsministerin Christine Aschbacher hat Laudamotion wie berichtet eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission angekündigt. (Renate Graber, 2.4.2020()