Der verräterische Screenshot.

Screenshot: Apple

Dass Apple an einem neuen Produkt namens "Airtags" arbeitet, ist kein sonderliches Geheimnis: Hinweise im Code des iPhone-Betriebssystems iOS haben dies schon vor einiger Zeit verraten. Nun bestätigt das Unternehmen diese Entwicklung unabsichtlich selbst.

Video

In einem auf dem offiziellen Apple-Youtube-Kanal hochgeladenen Support-Video soll eigentlich erklärt werden, wie man die Daten auf dem eigenen iPhone löscht. Besonders interessant ist dabei aber ein Screenshot mit einer Einstellungsoption namens "Enable Offline Finding". In deren Beschreibung ist explizit davon die Rede, dass sich darüber auch AirTags offline aufspüren lassen. Das von Appleosophy aufgespürte Video wurde mittlerweile wieder gelöscht.

Damit wird auch bestätigt, worum es sich bei den AirTags handelt, nämlich um kleine Tracking-Geräte, mit denen der Standort von damit versehenen Objekten elektronisch nachverfolgt werden kann – vom Schlüssel bis zum Rucksack. Über eine zugehörige App sollen diese also dann leicht aufgespürt werden können, wenn sie einmal verloren gehen.

Kritik

Auf wenig Freude treffen Apples Ambitionen allerdings bei einer anderen Firma. Tile bietet nämlich exakt solche Tracker schon seit geraumer Zeit an. In einer Anhörung vor dem US-Kongress hat man sich nun über über angeblich wettbewerbsschädliches Verhalten von Apple beschwert. Das Unternehmen verhindere seit iOS 13, dass Apps wie Tile dauerhaft im Hintergrund aktiv sein können, ohne dass die Nutzer dies immer wieder bestätigen müssen. Genau diese Hintergrundaktivität ist aber notwendig, um den Tile-Service zu ermöglichen.

Sollte Apple seine AirTags wirklich auf den Markt bringen, dürfte sich der Streit wohl weiter verschärfen, ist doch davon auszugehen, dass das Unternehmen für die eigene Hardware eine Ausnahme von den üblichen Vorschriften machen wird. Bei Tile hat man sich im Rahmen der Anhörung entsprechend auch bereits über die AirTags-Pläne beschwert. Ein weitere Kritikpunkt ist dabei, dass sich die AirTags direkt in der "Find my"-Funktion integrieren können, was Dritt-Apps unmöglich ist. (red, 3.4.2020)