Im neuen "Tatort" aus Dresden mit dem Titel "Die Zeit ist gekommen" (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 3, ARD) will das junge Elternpaar Anna und Louis Bürger sein Leben endlich auf die Reihe bringen und dem zwölfjährigen Sohn Tim ein schönes Zuhause bieten.

Doch als ein Wohnungsnachbar, der Polizist Jan Landrock, vor ihrem Haus erschlagen aufgefunden wird, wird der vorbestrafte Louis vorläufig festgenommen. Er wird verdächtigt, den Polizisten getötet zu haben. Die Familie will ins Ausland fliehen und dort neu anfangen. Doch der Fluchtversuch entwickelt sich im Jugendheim zur ungeplanten Geiselnahme.

"Das Publikum sieht sich von der Frage aufgerieben, ob es mit dem liebenden Vater Louis mitfiebern, soll oder ob es den gewissenlosen Brutalobürger schnellstmöglich in die Sicherheitsverwahrung zu wünschen hat", schreibt Christian Buß im "Spiegel". "Wir sind am Ende ein wenig erschöpft von diesem Krimi. An den Schauspielern liegt es nicht. Sie geben ihr Bestes, schwitzen Blut und Wasser – und sind doch dazu verdammt, in dem labyrinthischen Plot aneinander vorbeizulärmen."

Foto: ORF, ARD

"Dieser 'Tatort' ist kein Krimi, er ist ein Psychodrama über Eltern, Vorbilder, den Glauben an sich selbst. Die Ermittlerinnen, zumal Gorniak und Winkler (Cornelia Gröschel) ohnehin noch nicht zueinandergefunden haben, rücken hier in den Hintergrund, mögen sie da auch mit schusssicheren Westen immer präsent sein", so Inna Hartwich in der "Neuen Zürcher Zeitung".

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"Wir halten zusammen" ist Louis' Mantra. Als würde das allein reichen, um der Katastrophe zu entkommen. Irgendwann glaubt auch seine Frau Anna (überzeugend: Katia Fellin) nicht mehr an das Glück. Stark gerät vor allem der Mittelteil, eine Geiselnahme in einem Kinderheim ist der Rahmen für ein spannendes Psychodrama, das mehr und mehr eskaliert. Lange bleibt offen, ob Louis nun Opfer oder Täter ist. Oder beides", schreibt Astrid Ebenführer im TV-Tagebuch des STANDARD.

Jetzt sind Sie an der Reihe, wie hat Ihnen dieser "Tatort" aus Dresden gefallen? Hier ist Platz für Ihr Urteil. (red, 5.4.2020)

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