Im Südosten Frankreichs hat ein Mann mit Messerstichen zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt

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Lyon – Im Südosten Frankreichs hat ein Mann mit Messerstichen zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt. Die Taten ereigneten sich am Samstag in der Stadt Romans-sur-Isere, wie Bürgermeisterin Marie-Helene Thoraval mitteilte. Der Angreifer sei festgenommen worden. Drei der Opfer erlitten schwere Verletzungen.

Der 33-jährige Angreifer, der sich als sudanesischer Flüchtling auswies, attackierte die Menschen den Angaben zufolge im Zentrum der 35.000-Einwohner-Stadt in einem Zigarettenladen, einem weiteren Geschäft und auf der Straße. Der Mann, 1987 geboren und unter dem von ihm angegebenen Namen bei der französischen Polizei nicht bekannt, wurde gegen 11.00 Uhr am Vormittag festgenommen.

Terror-Verdacht

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat im Verlauf des Tages die Ermittlungen übernommen. Wie die Behörde mitteilte, werde nun wegen Mordes und versuchten Mordes im Zusammenhang mit einer kriminellen, terroristischen Vereinigung ermittelt.

In der Stadt gelten Beschränkungen infolge der Corona-Krise. Die Bürger dürfen aber Waren des täglichen Bedarfs einkaufen. Es war zunächst unklar, ob die Angriffe mit den behördlich angeordneten Schließungen in Verbindung stehen. Nach Auskunft von Augenzeugen stach der Täter an verschiedenen Orten willkürlich auf Menschen ein.

Macron verspricht Aufklärung

Die Kriminalpolizei in Lyon übernahm die Ermittlungen. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft prüfte, ob sie die Ermittlungen an sich zieht. In Frankreich hatte es in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe islamistischer Anschläge mit hunderten Toten gegeben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versicherte, dass die Hintergründe des Angriffs genau aufgeklärt würden. "Die ganze Wahrheit zu dieser schrecklichen Tat wird aufgedeckt werden", schrieb er im Onlinedienst Twitter. Dabei verwies er darauf, dass das Land wegen der Coronavirus-Pandemie mit hunderten Toten ohnehin schon eine schwere Probe bestehen müsse. (APA, AFP, 4.4.2020)