Edge wächst. Und zwar auf Kosten von Mozilla.

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Bei Mozilla will man sich nicht so einfach geschlagen geben: Auch wenn der Chrome die Welt der Browser mittlerweile klar dominiert, so ist doch der Firefox-Hersteller davon überzeugt, gegen Google bestehen zu können – und sogar frische User zu gewinnen. Dies betonte erst unlängst Mozillas Senior Vice President Dave Camp im Interview mit dem STANDARD. Dieser Hoffnung steht allerdings eine weniger erfreuliche Realität entgegen.

Zahlen

Der Marktanteil von Firefox liegt selbst im Desktop-Bereich weltweit nur mehr bei 7,19 Prozent. Dies zeigen die März-Zahlen von Netmarketshare, die dem Mozilla-Browser im Vergleich zum Vormonat damit auch ein Minus von 0,38 Prozentpunkten ausweisen. Dieser kleine Verlust hat aber symbolträchtige Konsequenzen – muss damit der Firefox doch die Position als Nummer zwei am globalen Browsermarkt aufgeben. Diese hat nun wieder ein Browser von Microsoft inne.

Edge kommt mittlerweile auf einen Marktanteil von 7,59 Prozent (+0,21), und hat damit den Mozilla-Browser erstmals überholt. Von Chrome sind damit aber beide weit entfernt: Dieser liegt derzeit bereits bei 68,50 Prozent Marktanteil. Damit hat er also mehr als neunmal so viele Nutzer wie der nächstgrößere Browser.

Desktop only

Was für Mozilla an der Statistik besonders unerfreulich ist: Sie bezieht nur den Desktop ein. Würde man Smartphones einrechnen, wäre der Marktanteil noch wesentlich niedriger. In diesem Bereich hat Firefox bisher nämlich keinerlei relevante Verbreitung gefunden.

Erfreut dürfte man hingegen bei Microsoft sein. Nachdem der Edge jahrelang wenig Beachtung fand, hatte er zuletzt durch den Wechsel auf die Chromium-Basis von Google wieder für Schlagzeilen gesorgt und offenbar auch neue Nutzer gewonnen. Ob man diese dauerhaft halten kann, muss sich aber natürlich erst zeigen.

Alles ist relativ

Bei alldem sei betont, dass die Verbreitung einzelner Browser am Desktop regional stark variiert. So ist etwa Firefox in Österreich seit Jahren kontinuierlich weit über dem internationalen Schnitt vertreten. Und unter den Leserinnen und Lesern von derStandard.at ist dieser Effekt noch einmal stärker, hier ist der Mozilla-Browser sogar die erste Wahl – und zwar vor Chrome. (apo, 6.4.2020)