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Auch auf IBMs System 360 wurde mit Cobol programmiert.

Foto: REUTERS

Die Corona-Krise führt dazu, dass an vielen Stellen dringend nach Softwareentwicklern gesucht wird, um neue Systeme aufzuziehen oder alte für die zusätzliche Last zu rüsten. Was jetzt aus den USA zu hören ist, stellt in dieser Hinsicht aber wohl alles andere in den Schatten.

Entwickler

Der US-Bundesstaat New Jersey sucht nach Programmierern mit sehr speziellen Kenntnissen: der Entwicklung in Cobol. Der Grund dafür: Die mehr als 40 Jahre alten Computersysteme zur Erfassung der Arbeitslosenversicherung sind mit dem Ansturm angesichts der Verbreitung von Covid-19 überfordert. Und dafür braucht man eben Entwickler mit den entsprechenden Kenntnissen.

Vorgeschichte

Diese zu finden dürfte aber gar nicht so einfach sein. Immerhin ist die "Common Business-Oriented Language", wie sie in der Langform heißt, schon lange aus der Mode gekommen. Ursprünglich Anfang der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhundert entwickelt, diente Cobol zunächst dazu, eine gemeinsame Sprache über verschiedene proprietäre Großrechensysteme hinweg zu haben. Mit der schwindenden Relevanz von Mainframes verlor sie aber zunehmend an Bedeutung. Schon vor 20 Jahren erwies sich veralteter Code in der Sprache als Problem bei der Behebung des Jahr-2000-Fehlers.

Joseph Steinberg

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Der Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy, hat in einer Pressekonferenz am Samstag jedenfalls Freiwillige aufgefordert, sich zu melden, um bei der Bereinigung der Probleme zu helfen. Die größte Chance dürfte er dabei übrigens ausgerechnet bei jener Bevölkerungsgruppe haben, die am gefährdetsten ist: die über 60-Jährigen. (red, 6.4.2020)