Bild nicht mehr verfügbar.

Um die Folgen der schwachen Auslastung ein bisschen zu mildern, bieten einige deutsche Hotels ihre Zimmer nun als Alternative zum Homeoffice an.

Foto: Getty Images/Alistair Berg

Berlin/Köln – Die von der Corona-Krise hart getroffene deutsche Hotelbranche will mit einem neuen Geschäftsmodell zumindest einen Teil ihrer Zimmer vermieten. Betriebe bieten ihre Räume "als Alternative zum Homeoffice" an, wie der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga aus Berlin bestätigte. Nun steigt auch die Hotelplattform HRS aus Köln in dieses Geschäft ein, wie sie am Montag mitteilte.

Zu den Hotelketten, die entsprechende Angebote machen, gehört Welcome Hotels. "Wenn Ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und produktives Arbeiten schwerfällt, bieten wir in unseren Hotels eine perfekte Alternative", wirbt das Unternehmen. Die Hotelkette Achat preist ihre Hotelzimmer als "Einzelbüros" an – inklusive Zimmerservice und zu Sonderraten. Letztere ziehen sich durch die Angebotslandschaft: Oft finden sich Tagessätze von 39 Euro – teilweise auch darunter.

Büros für Mitarbeiter

Auch der Dehoga preist die "optimalen Rahmenbedingungen" in den Hotelzimmern. Der Verband verweist in diesem Zusammenhang auf das Portal homeoffice-im-hotel.de. Dort fanden sich am Sonntag 142 Hotels mit entsprechenden Angeboten.

Die Initiative des großen Portals HRS mit dem Namen Me Work dürfte das Thema weiter voranbringen. Sie richtet sich in einer ersten Phase an Firmen, die Hotelzimmer als Büros für ihre Mitarbeiter anmieten wollen. "Viele Firmenkunden von HRS, insbesondere solche mit Sitz in Ballungsgebieten, haben bereits deutliches Interesse an Me Work bekundet", heißt es vom Portal. HRS suche dann für die Unternehmen nach geeigneten Hotels. In einer zweiten Phase soll es auch Angebote für Kleinunternehmer und Selbstständige geben.

Die Hotelbetreiber sähen sich "mit einer extrem schwachen Auslastung konfrontiert", betonte HRS. Die Vermietung als Bürozimmer bringe Gäste und Umsätze, "die ansonsten aufgrund der Krise ausgeblieben wären". (APA, dpa, 6.4.2020)