Der Desktop von Ubuntu 20.04.

Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Es gibt wohl kaum eine Gruppe, die besser für den Wechsel ins Homeoffice gerüstet war als Linux-Programmierer: Sind sie es doch seit Jahren gewohnt quer über die Welt verstreut online zu kooperieren. Entsprechend lässt sich auch der Entwicklungszyklus der unterschiedlichen Distributionen nicht so einfach aus dem Takt bringen.

Update-Runde

Softwarehersteller Canonical hat die erste – und einzige – Beta für das kommenden Ubuntu 20.04 veröffentlicht. Diese zeichnet sich zunächst einmal – wie gewohnt durch eine Reihe von Softwareaktualisierungen aus. Allen voran das Update auf GNOME 3.36, die neueste Version des Linux-Desktops, die unter anderem mit einem neuen Lock Screen und verbesserten "Do not disturb"-Einstellungen aufwarten kann.

Zudem bringt GNOME 3.36 einen weiteren merklichen Performance Boost, entsprechende Optimierungen an der GNOME Shell wurden nicht zuletzt von Canonical-Entwicklern vorgenommen. Ebenfalls neu ist eine einfache Dark-Mode-Option in den Systemeinstellungen, dazu passend wurde das Yaru Theme von Ubuntu verfeinert.

Kernel

Ebenfalls mit dabei ist der Linux 5.4-Kernel. Dieser ist zwar nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand, Canonical hat aber das eine oder andere Feature neuer Versionen rückportiert – allen voran der Support für die VPN-Technologie Wireguard. Der Support für das Dateisystem ZFS wurde um ein Rollback-Feature für Updates via APT erweitert.

Was für manche Nutzer aber noch wichtiger sein dürfte: Mit Ubuntu 20.04 verabschiedet sich die Distribution komplett von seiner Kooperation mit Amazon. Dieses Bündnis hatte einst für einige Aufregung gesorgt, zuletzt war davon aber ohnehin nicht mehr als ein Icon im Launcher übrig geblieben.

Ausblick

Ubuntu 20.04 kommt im Release-Zyklus von Canonical wieder eine besondere Rolle zu. Handelt es sich dabei doch um eine Long Term Support Release, die zumindest fünf Jahre lang mit regulären Updates versorgt wird, danach folgen dann noch einmal fünf Jahre "erweiterter Support". Die stabile Version der neuen Softwaregeneration soll bereits am 23. April folgen. (Andreas Proschofsky, 06.04.2020)