Gähnende Leere – nicht nur in den Kinos.

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Museen

Die Bundesmuseen planen ihre Öffnung am 1. Juli – obwohl eine weitere Verschiebung des Termins nicht ausgeschlossen werden könne, heißt es auf Anfrage von Häusern wie Albertina oder Mumok. Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek bestätigte die vage Prognose am Dienstag in einer Live-Sprechstunde auf Facebook. In Hinblick auf die Museen nannte sie die Möglichkeit "langsamer Lockerungen", eventuell könnten hier schon früher einzelne Ausstellungsräume öffnen. Eine für diese Woche angekündigte Pressekonferenz soll hier Klarheit schaffen. Vorerst heißt es erneut: abwarten. (kr)

Festspiele

Wenn alles gutgehe, werde man im September einzelne Programmpunkte nachholen, heißt es bei den Wiener Festwochen. Die Hoffnung, vorher vereinzelte Produktionen zeigen zu können, ist aber Geschichte. Welche Produktionen das sein könnten, darüber schweigt man. Beredtes Schweigen auch bei den Salzburger Festspielen. Die Pfingstfestspiele wurden abgesagt, bis 30. Mai will man über die Sommerausgabe entscheiden. So halten es auch die Bregenzer Festspiele. Bayreuth und Erl sind bereits gecancelt. Die Festspiele Reichenau verschieben zur Gänze auf 2021. (hil)

Theater

Die Theaterbühnen haben nicht nur mit dem nun bis Ende Juni geltenden Schließgebot zu kämpfen, sondern auch mit den Folgen des derzeit ebenfalls aufrechten Probenverbots. Verzeichnen die Häuser jetzt schon hohe Einnahmeneinbußen – das Josefstadt-Theater etwa eine Million Euro monatlich –, so ist auch ein Start der neuen Spielzeit im Herbst unsicher. Er hängt entscheidend davon ab, ob die Arbeit an geplanten Inszenierungen vor dem Sommer noch aufgenommen werden kann. Einiges entfällt (Volkstheater), vieles wird verschoben (Josefstadt) oder bleibt noch fraglich (Burgtheater). (afze)

Klassik

Die Pause bei Veranstaltungen trifft alle und verhindert sämtliche Premieren: An der Wiener Staatsoper fallen Cosí fan tutte und Maskenball aus. Die Volksoper verschiebt Boris Godunow und Schönberg in Hollywood (der Verlust bei Karteneinnahmen beträgt rund 3,5 Mio. Euro). Das Theater an der Wien muss wiederum auf den Feurigen Engel und Norma verzichten (Verluste: eine Million Euro). Im Musikverein fällt das gesamte Festival aus, das dem 150. Geburtstag des Hauses zugedacht war. Und das Wiener Konzerthaus versucht, manches in den Sommer hinein zu legen. (toš)

Film

Wann die heimischen Kinos wieder öffnen, lässt sich nicht genau sagen. Man brenne zwar darauf, sagt der Verleiher und Kinobetreiber Michael Stejskal (Filmladen), "doch Planungen habe ich mir zuletzt abgewöhnt". So es ab Juli möglich ist, stellt sich die Frage, unter welchen Auflagen. Das sehen die Cineplexx-Betreiber ähnlich. Hans König (Polyfilm, Filmcasino) möchte zum ehestmöglichen Zeitpunkt neu starten, zunächst mit Filmen, die abgebrochen wurden. Die Filmfestivals Cannes und Venedig hoffen noch – allzu realistisch scheint die Durchführung nicht. (kam)

Pop

Das Festival Nova Rock ist heuer abgesagt. Auch andere im Juni etwa in die Wiener Stadthalle gebuchte Konzerte von großen Namen wie Céline Dion, Nick Cave oder Udo Lindenberg finden nicht statt, sind verschoben. Ewald Tatar vom Veranstalter Barracuda Music spricht von Kaffeesudlesen, wenn man ihn nach Optionen fragt. Alles hänge von den Bestimmungen ab. Selbst dann wird vieles wohl auf 2021 verschoben werden. Touren brauchen Vorlaufzeiten und Reisefreiheit. Alles das ist im Moment mit großen Fragenzeichen versehen. Das gilt wohl auch für Frequency und Co. (flu, 7.4.20)