Welches Spiel aus Ihrer Kindheit ist Ihnen am lebhaftesten in Erinnerung? Ist es ein Kartenspiel wie "Schwarzer Peter"? Ein Videospiel wie "Donkey Kong"? Ein Brettspiel wie "Monopoly" - oder dessen österreichische Variante "DKT - Das kaufmännische Talent"? Hatten Sie - oder haben Sie immer noch - eine umfassende Sammlung an Barbie-Puppen? Bestimmt spielten Sie mit Legosteinen, bauten Burgen, Autos, Saurier! Vielleicht zählten Sie aber auch eher zu den Outdoor-Kindern, die sich am wehmütigsten an die endlos langen Sommernachmittage und das Errichten von einsturzgefährdeten Baumhäusern in den nahe gelegenen Wäldern erinnern?
Und vielleicht haben Sie auch immer wieder in Versandhauskatalogen geblättert und die neuesten Neuigkeiten auf dem Spielwarenmarkt studiert.
Spielwaren aus dem Jahr 1830
Und diese Kataloge, die Spielsachen präsentierten, existieren bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts.
Hier ein sehr schönes Beispiel, ein illustrierter Katalog eines deutschen Spielzeugherstellers.
Aufbewahrt wird dieses Kleinod in der "Bibliothèque nationale de France", aber leider ist außer dem Veröffentlichungsjahr 1830 wenig bekannt. Es sind auch nur die Illustrationen der Spielsachen vorhanden, keine genauere Beschreibung.
Verblüffend ist in jedem Fall der Umfang des Katalogs, denn laut Nummerierung sind mehr als 2.300 Artikel verfügbar.
Dieses Mal also kein echter Buch-, vielmehr ein Schautipp!
Leider fehlen im Katalog ergänzende Texte, und aus den Abbildungen ist manches nicht ersichtlich. So ist die Größe, das Format der Spielsachen oft kaum abschätzbar, oder auch das Material, aus dem die Figuren bestehen. Bei einigen der Spielsachen ist ohne Beschreibung auch die Funktion nicht selbsterklärend.
Insgesamt ist diese Sammlung aber ein herrliches Beispiel dafür, dass bereits vor annähernd 200 Jahren Handwerkskunst existierte, die ganz auf die Welt der Kinder ausgerichtet war. (Kurt Tutschek, 11.4.2020)
Link gesamten Spielwarenkatalog
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