Honor Blackman im Jahr 2009.

Foto: EPA / Andy Rain

Die britische Schauspielerin Honor Blackman ist laut einer Meldung vom Montag im Alter von 94 Jahren verstorben. Ihre Familie bestätigte das Ableben der beliebten Darstellerin. Die am 22. August 1925 geborene Londonerin wirkte unter anderem in der Rolle der Cathy Gale in der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" mit. Bekanntheit erlangte sie aber auch für ihre Darstellung der "Pussy Galore" im James-Bond-Klassiker "Goldfinger" aus dem Jahr 1964.

Blackman spielte die Anthropologin Dr. Cathy Gale, selbstbewusst in schwarzem Leder und ungewöhnlich schlagfertig – nicht nur mit Wortwitz, sondern auch mit Judowürfen. Dafür nahm sie extra Kampfsport-Unterricht. Ein glamouröses Sexsymbol, aber auch ein Vorbild für Frauen-Power: "Ein Großteil meiner Fanpost kam von Frauen", sagte sie dem "Telegraph". "Sie mochten die Idee einer starken Frau und dann folgte diesem Charakter eine andere starke Frau, Pussy Galore."

Die Mitteilung ihrer Familie nahm auf das "große Kreative Talent" der Verstorbenen Bezug, das durch eine Mischung aus "Schönheit, Hirnschmalz und Einsatz" in den Vordergrund getreten sei. Blackman bleibe ihren Angehörigen aber auch als Mutter und Großmutter in Erinnerung. Sie sei "eines natürlichen Todes verstorben", hielten die Hinterbliebenen fest.

Auch politisch aktiv

Neben den genannten Rollen hatte Blackman, die erstmals 1947 im Theaterstück "The Blind Goddess" auf der Bühne gestanden war, auch in zahlreichen weiteren britischen Klassikern wichtige Auftritte. So war sie unter anderem im Film "Jason und die Argonauten" in der Rolle der Hera zu sehen. Im deutsch-britischen Western "Shalako" trat sie ebenfalls auf. Ein ausgedehntes Spätwerk war ihre Mitwirkung in der Sitcom "The Upper Hand" – einer britischen Adaption der amerikanischen Serie "Wer ist hier der Boss?".

Zudem hatte sich Blackman auch mehrfach politisch engagiert. Als Republikanerin lehnte sie 2002 eine Erhebung in den Adelsstand ab, später warb sie beim Referendum über ein minderheitenfreundlicheres Wahlrecht 2011 für dessen Annahme. Die konservative Premierministerin Margaret Thatcher nannte sie einmal "nicht meine Idee des Himmelreiches". Thatcher hätte ein hervorragendes Vorbild für andere Frauen sein können, habe aber stets nur Männer in Spitzenpositionen befördert. Zudem kritisierte Blackman Thatchers Verhalten gegenüber den Gewerkschaften und ihr Vorgehen im Falkland-Krieg.

Honor Blackman hinterlässt ihre beiden erwachsenen Kinder Barnaby und Lottie sowie ihre Enkel Daisy, Oscar, Olive und Toby (APA, red, 6.4.2020)